Tuesday 11 February 2014

Sonnige Wirtschaft, verregnetes Großbritannien

Endlich geht es wieder bergauf in Großbritannien. Wirtschaftswachstum liegt über 2% und das BIP für 2014 wird mit durchschnittlich 2,7% vorhergesagt.

Die positive Wirtschaftslage spiegelt sich nun auch in unseren Stadtzentren wieder, wo die Anzahl der leeren Geschäfte (Shop Vacancy Rate) unter 14% gesunken ist. Es lohnt sich allerdings die Ziffern näher anzuschauen, denn es gibt große regionale Unterschiede.

Markt in Cambridge Zentrum


Einerseits haben wir den Nordwesten Englands, wo 17% der Einzelhändler leer stehen. Andererseits hat Cambridge, das Zentrum keine 2 km von mir, nur 6% leere Geschäfte - die Ziffer stammt sogar noch vom letzten Jahr. Im Durchschnitt schneiden die Kleinstädte mit weniger als 200 Einzelhändlern gut ab mit nur 9% leere Plätze. Mittelgroße Städte stehen bei 12% und Einkaufszentren bei 15,4%. London, immer das Wirtschaftszentrum des Landes, treibt einen regen Handel mit nur 9% der Geschäfte unbesetzt.

Ein etwas unangenehmerer Trend wird durch die Städte mit den größten Einkaufszentren erzeugt, deren Wachstum sich nämlich negativ auf die umliegenden kleineren Städte auswirkt.

Doch momentan dominiert das Regenwetter unsere Nachrichten. Die anscheinend unaufhörliche Reihenfolge von Stürmen, die von Westen her auf den Süden prallen, haben das Land so mit Regen gesättigt dass wir nun Überschwemmungen in Somerset und entlang der Themse haben. Obwohl diese hauptsächlich durch die Milliarden Tonnen Wasser aus dem Himmel erzeugt werden, wendet sich die Wut der Betroffenen und der Medien gegen die Politiker und zuständige Behörden, deren angebliche Sparsamkeit oder Misswirtschaft wesentlich zu dem Problem beigetragen haben.

Hochwasser in Huntingdon an der Great Ouse

Auch Cambridge und die umliegenden Fens, tief liegendes Neuland das zum Teil auch unterm Meeresspiegel liegt, erleben Hochwasser. Zum Glück wird das durch die Auen wie geplant verteilt.

Deshalb verstehen besonders die Bauern in unserer Gegend die Notlage von ihren Kollegen im Süden Englands. George Munns, von Westmoor Farm in der Nähe von Chatteris will 230 Tonnen Zuckerrüben von seinem Hof nach Somerset zu den betroffenen Milchhöfen liefern, damit sie ihr Vieh noch weiter füttern können. Seitdem dies bekannt wurde, ist er von Anrufen mit weiteren Hilfsangeboten überschüttet worden.

Chris Thomas
Milton Contact Ltd
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