Tuesday 25 February 2014

Was gelernt zu Firmen-Namen, Logos und Werbesprüche

Letzten Freitag gab es eine Bedeutende Vorstellung, über die Verbindung zwischen Firmenname, Logo und Werbeslogan für unsere eigenen Firmen. Les Hammond, Leiter von Driving Risk Matters, gab uns einen Überblick zu diesem Thema mit Humor und erklärte dann was für einen Einfluss diese Gedanken auf seiner eigenen Firma hatten.

Les bietet Firmen Hilfe bei der Risikoplanung für Ihre Fahrzeuge und Fahrer. Als ich zuerst mit ihm ins Gespräch kam vor einigen Monaten sprudelte er noch vor olympischer Begeisterung, nachdem er erfolgreich mehrere tausende Fahrer für Sportler und Ihre Begleitung für die Londoner Olympiade 2012 ausgebildet hatte. Danach gründete er seine eigene Firma und die Leitsätze seiner Präsentation am Freitag waren Gedanken die noch frisch in seinem Gehirn saßen.

Sein neuer Firmenname, Driving Risk Matters, entwickelte sich mit viel grübeln und testen. Er wollte dass der Name sofort etwas über die Firma aussagt. Grob übersetzt bedeutet er „Fahrer Risiko ist von Belang “. Wie immer in der englischen Sprache kann der Satz auch anders gelesen werden (wir lieben die Doppeldeutigkeit), „Aktiv Risikothemen anpeilen“. Der Kern seiner Firmenfunktion wurde dadurch schon mit dem Namen hervorgehoben.

Nun kann der Logoentwurf. Unzufrieden mit den Gedanken von Designern die er ansprach, entwickelte er seinen eigenen Entwurf. Verschachtelte Umrisse von einem Kopf mit einer Straße die zum Kern des Gehirns führt. Man sieht‘s besser gleich im Logo Bildnis selbst! Wieder gibt es eine Verknüpfung von Straße= fahren, zum Gehirn= Denken und den mehreren Köpfen= Fahrer. Genial!


Zuletzt kommen wir zur „Strapline“, dem Werbeslogan. Ich beneide Les für seine Findigkeit für kurze bündige und relevante Sprüche. Aber auch er knobelte an Wortverbindungen herum bis er den fand der ihn am besten gefiel: Die kurze Version „Concept to Compliance“ (vom Konzept zur rechtlichen Einhaltung“. Eine ausführlichere Version „Helping you run your company fleet with fewer accidents, lower running costs and less stress“ (Hilfe bei der Leitung Ihrer Firma mit weniger Unfällen, geringeren Betriebskosten und weniger Stress).

Freitags ist mein Netzwerktag und Les Hammond‘s Vorstellung war Teil unser wöchentliches Treffens beim Huntingdonshire Business Network. Auf dem Heimweg begleitete ich einen weiteren Geschäftsfreund, Richard Wishart, Delivery Management. Natürlich plauderten wir über die heutige Einsichten. Komischerweise habe ich einen kurz und bündigen Werbesatz auf Deutsch für meine Beratertätigkeit für deutsche Firmen die nach England kommen „Beraten, Verbinden, Begleiten“ (einen Dank übrigens an Ulrich Heker, Teeth’R’US, der diesen Satz Vorschlag). Aber langsam wurde ich unzufrieden mit meinem englischen „Helping you communicate in print, pictures and person, locally and internationally“. Richard drehte sich zu mir und sagte „Wie wärs mit: „Getting Your Message Across“?“ (Ihre Botschaft übermitteln/vermitteln).

Da sieht man die Kraft und unerwarteten Vorteile vom Netzwerken!

Komischerweise, fällt es mir viel einfacher anderen bei ihrer Formulierung zu helfen. Es macht regelrechten Spaß einen deutschen Artikel oder Firmen Bericht ins englische zu übertragen und zu optimieren. Der bisherige Höhepunkt dieser Woche war die Erscheinung meines Artikels für Teeth’R’US in der zahnärztlichen Fachzeitschrift „Dental Technician“. Mit dem Titel „Team work and technology“ handelt der Bericht von der praktischen Anwendung von Skype im zahntechnischen und zahnärztlichen Labor über Landesgrenzen.

Fanden sie‘s interessant? Dann bitte abonnieren (oben rechts) um zukünftige Berichte per E-Mail zu bekommen.

Kann ich Ihnen helfen? Rufen Sie mich an - 0044 1223 440024 - oder schicken Sie mir eine E-Mail an chris@miltoncontact.com

Wednesday 19 February 2014

Britische Wirtschaft und ein künstlerisches Paradigmenwechsel

Dreimal gute Nachrichten in dieser Woche in GB, zum Erstaunen der Medien! Inflationsrate, Arbeitslosenzahlen und das Hochwasser, alle sind im Abklang.

Die Inflationsrate im Januar durchbrach zum ersten Mal die 2% Bodenlage, mit 1,9%. Heute hatten wir das die Arbeitslosenzahlen weiter gesunken sind und bei einem neuen Tief von 7,1% liegen. Damit sind einzig zwei Schwellenwerte überschritten worden, die als Auslöser für eine Änderung der Zinsrate durch die Bank of England ursprünglich galten. Doch die Zinsrate von 0,5 % wird vorerst auf nächste Zeit noch beibehalten.

Das erfreuliche an den Arbeitslosenzahlen ist, dass auch die schwersten betroffenen Gruppen, wie die Jugendlichen, einen abklang sahen. Langsam verbreitet sich ein vorsichtiger Optimismus zur britischen Wirtschaftslage. Doch wir Briten werden nicht vergessen dass unsere Löhne und Einkommen bei einem ein-prozentigen Anstieg immer noch der Inflationsrate hinterher hinken.

In dieser Woche klingen auch endlich die Hochwasser an der Themse ab. Reporter konnten endlich ein paar Stunden Sonne genießen und die Gummistiefel ausziehen. Doch für die von der Flut betroffenen steht noch ein langer Weg zur Wiederkehr in ihren Häusern vor. Nach den ersten politischen Machtkämpfen in der letzten Woche, widmete sich Premierminister David Cameron fast ausschließlich an die betroffenen, zu meinem Respekt.

Am Wochenende hatte ich eine erfreuliche Rolle, als ich als Sprecher für die Cambridge Open Studios die Jahreshauptversammlung leitete. Eine Organisation von Künstlern, von Künstlern geleitet, organisiert die Cambridge Open Studios jährlich Tage der offenen Tür für teilnehmende Künstlerstudios, an vier Wochenenden im Juli. Ich nehme als Hobbyfotograf auch daran teil.

Vor vier Jahren standen wir vor dem Konkurs. Mit der Wirtschaftskrise kam der Entzug von öffentlichen Mitteln. Wir hätten untergehen können, stattdessen durchzogen wir einen Paradigmenwechsel. Statt einem festen Büro mit Angestellten und langwierigen, auf Papier verwalteten Prozeduren, entschlossen wir uns ganz digital zu organisieren. Unsere Mitglieder, zu der Zeit etwa 200, hielten die Treue als wir den Versuch unternahmen. Schon im ersten Jahr waren unsere Ziffern im schwarzen, und wir sind von Jahr zu Jahr weiter gewachsen. Durch Selbstfinanzierung sind wir nun eine Organisation mit über 470 Teilnehmer und mit einem großen finanziellen Polster.

Für uns war das der beste Beweis, dass man in eine Wirtschaftskrise nicht einfach nur durchhalten muss, sondern dass man auch viel Erfolg haben kann wenn man anders denkt.

Und wenn sie im Juli nach Cambridge kommen, sind Sie als Besucher bei unseren Studios willkommen!


Tuesday 11 February 2014

Sonnige Wirtschaft, verregnetes Großbritannien

Endlich geht es wieder bergauf in Großbritannien. Wirtschaftswachstum liegt über 2% und das BIP für 2014 wird mit durchschnittlich 2,7% vorhergesagt.

Die positive Wirtschaftslage spiegelt sich nun auch in unseren Stadtzentren wieder, wo die Anzahl der leeren Geschäfte (Shop Vacancy Rate) unter 14% gesunken ist. Es lohnt sich allerdings die Ziffern näher anzuschauen, denn es gibt große regionale Unterschiede.

Markt in Cambridge Zentrum


Einerseits haben wir den Nordwesten Englands, wo 17% der Einzelhändler leer stehen. Andererseits hat Cambridge, das Zentrum keine 2 km von mir, nur 6% leere Geschäfte - die Ziffer stammt sogar noch vom letzten Jahr. Im Durchschnitt schneiden die Kleinstädte mit weniger als 200 Einzelhändlern gut ab mit nur 9% leere Plätze. Mittelgroße Städte stehen bei 12% und Einkaufszentren bei 15,4%. London, immer das Wirtschaftszentrum des Landes, treibt einen regen Handel mit nur 9% der Geschäfte unbesetzt.

Ein etwas unangenehmerer Trend wird durch die Städte mit den größten Einkaufszentren erzeugt, deren Wachstum sich nämlich negativ auf die umliegenden kleineren Städte auswirkt.

Doch momentan dominiert das Regenwetter unsere Nachrichten. Die anscheinend unaufhörliche Reihenfolge von Stürmen, die von Westen her auf den Süden prallen, haben das Land so mit Regen gesättigt dass wir nun Überschwemmungen in Somerset und entlang der Themse haben. Obwohl diese hauptsächlich durch die Milliarden Tonnen Wasser aus dem Himmel erzeugt werden, wendet sich die Wut der Betroffenen und der Medien gegen die Politiker und zuständige Behörden, deren angebliche Sparsamkeit oder Misswirtschaft wesentlich zu dem Problem beigetragen haben.

Hochwasser in Huntingdon an der Great Ouse

Auch Cambridge und die umliegenden Fens, tief liegendes Neuland das zum Teil auch unterm Meeresspiegel liegt, erleben Hochwasser. Zum Glück wird das durch die Auen wie geplant verteilt.

Deshalb verstehen besonders die Bauern in unserer Gegend die Notlage von ihren Kollegen im Süden Englands. George Munns, von Westmoor Farm in der Nähe von Chatteris will 230 Tonnen Zuckerrüben von seinem Hof nach Somerset zu den betroffenen Milchhöfen liefern, damit sie ihr Vieh noch weiter füttern können. Seitdem dies bekannt wurde, ist er von Anrufen mit weiteren Hilfsangeboten überschüttet worden.

Chris Thomas
Milton Contact Ltd
Helping you communicate in print, pictures and person.

Sunday 2 February 2014

England, Schottland und die EU - Stein, Papier, Schere Spiel

Eigentlich kann man nur Mitleid mit Prime Minister Cameron haben. Der starke rechte Flügel in der Konservativen Partei verpflichtet ihn zu einem Volksentscheid über Großbritanniens Mitgliedschaft in der EU. Am liebsten würden sie Großbritannien mit einer politischen Schere aus der EU herausschneiden.

Doch diese Woche hat das House of Lords, die zweite Kammer im britischen Parlament, einen Antrag auf einen Gesetzentwurf zur Volksentscheidung zurückgewiesen. Eine zweite Niederlage für Cameron war die Zurückweisung des französischen Staatschefs, dem der Premierminister um Unterstützung für EU Reformen bat.

Die Regierung hofft, dass die Rede von Gouverneur Carney, Bank of England, sich positiv für eine andere Volksentscheidung einsetzt, nämlich über den Schritt zur Unabhängigkeit Schottlands. Schottland will nämlich das Pfund beibehalten. Gouverneur Carney wies darauf hin, dass dies eine finanzielle Abhängigkeit vom restlichen Großbritannien bedeuten würde.

Dieser Scherenschnitte zur Unabhängigkeit, Streitigkeiten um Papiergeld, sind allerdings Kleinigkeiten in einem Land mit jahrtausendlanger Tradition. Wir kehren zurück zu einem harten, steinernen Kern, den ‚Stone of Scone‘ und seine wichtige Rolle bei der Krönung des nächsten Staatsoberhauptes!

Der ‚Stone of Scone‘ ist ein Stück schottischer Sandstein, ca. 660 mm x 455 mm x 270 mm, der bei der Krönung eines schottischen Königs, unterm Thron saß. Nach alten Sagen brachten die dalriadaischen Skoten diesen Stein aus dem irischen Königsreich nach Schottland. Fergus Mór mac Eirc wurde als erster schottischer König auf diesem Stein im Jahr 501 nach Christi gekrönt.

In 1296 brachte der englische König Eduard I den Stein als Kriegsbeute zurück nach Westminster. Er wurde in den königlichen Thron ‚King Edward's Chair‘ eingebaut, auf dem seitdem die meisten britischen Könige gekrönt worden sind. Ein Vertrag zwischen Schottland und England im Jahre 1328 sollte eine Heimkehr des Steines erlauben, doch dies wurde durch öffentliche Demonstrationen in England verhindert.

Erst nach der Vereinigung des schottischen und englischen Königreichs unter James I von England (James VI von Schottland), erfüllte der ‚Stone of Scone‘ wieder seine Rolle als Königstein für Schottland.

1996 kehrte der‚Stone of Scone‘ endlich wieder zurück nach Schottland. Nun ruht er im Krohn Zimmer von Edinburgh Castle mit den Kronjuwelen Schottlands. Nach derzeitigen Abkommen wird der Stein wieder nach Westminster gebracht, zur Krönung des nächsten Staatsoberhauptes.

Die große Frage ist, was geschieht nun, beim Austritt von Schottland aus Großbritannien? Schottischer Premierminister Alex Salmond will vorerst das Königshaus auch in Schottland als Staatsoberhaupt beibehalten. Die schottische Kirche hat schon darauf hingewiesen, dass dies eine separate Krönung in Schottland bedarf.

In einem politischen Spiel von, Stein, Papier, Schere besteht nun die Frage, wird der ‚Stone of Scone‘ nun seinen ewigen Ruhestand in Schottland, unter einem schottischen Thron, haben?
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