Tuesday 23 September 2014

Unternehmerdelegation nach Großbritannien: Neue Märkte erkunden

Beispiel Potsdam Green Ventures.

Als Geschäftsführer einer KMU werden sie gelegentlich einen Punkt erreichen wo ihr Blick vom alltäglichen Markt innerhalb Deutschlands ein bisschen weiter zum Horizont und über die Landesgrenzen schwebt. Vielleicht ist ihr Produkt sehr erfolgreich im deutschen Sprachraum. Oder der örtliche Markt ist gesättigt und die Konkurrenz wächst und drückt ihren Profit. Auf jedem Fall ergibt sich die Frage „wie stehen die Chancen in einem neuen Markt?“



Der einfachste und kostengünstigste Weg sich zu erkundigen ist die Teilnahme an einer Delegationsreise ins Zielland.

Ich bin vor kurzem von so einer Delegation zurückgekehrt. Aber nicht als Deutscher, sondern als Brite der bei eine solchen Delegation aus Deutschland Hilfe leistete.

In diesem Fall kam die Delegation nach Großbritannien hauptsächlich aus der Brandenburger Gegend. Sie wurde von der IHK Potsdam organisiert und durch die britische Firma Europartnerships im Zielland betreut.

Die meisten Delegationsreisen haben einen Schwerpunkt. In diesem Falle war es Cleantech, alles um Recycling und erneuerbare Technologie.

Die IHK in Potsdam bemühte sich ein interessantes Gemisch aus verschiedenen Firmen und Experten aufzubauen, im ganzen ca. 14 Personen im Cleantech Bereich. Die Firmen stellen sich weiter unten selber vor.

Die Aufgabe des britischen Partners war geeignete Kontakte und auch relevante Ausflüge in Großbritannien zu finden. Europartnerships sorgte auch dafür, dass es eine entsprechende Begleitung und Sprachhilfe während des Aufenthalts im Land gab. Dazu wurde ich zum Beispiel, als etablierter Europartnerships Partner und Brite mit Deutschkenntnissen, mit einbezogen.

Es wurde ein dreitägiges Programm angeboten. An jedem Tag befanden wir uns in einer anderen Stadt: London, Cambridge, und Birmingham. In London und Cambridge gab es Präsentationen und Geschäftstreffen am Vormittag und dann Ausflüge am Nachmittag. Im diesen Fall waren es Besuche von großen Recyclinganlagen. In ihrem Fachbereich wird man dann entsprechende Ortsbesuche vereinbaren.

In Birmingham gab es eine große Energiemesse. Wir hatten Räumlichkeiten auf dem Messegelände gemietet, mit Tischen wo man sich mit britischen Partnern treffen konnte. Sonst konnte man weitere Kontakte auf der Messe selber verknüpfen.

Es gibt hauptsächlich drei Vorteile bei der Teilnahme an einer Delegationsreise:

1. Die ganze Vorbereitung, Kontaktsuche und Begleitung wird von anderen für Sie organisiert.

2. Sie erleben aus erster Hand wie ihr Markt in einem anderen Land funktioniert.

3. Sie erweitern ihre Kontakte und Kenntnisse von ihrem deutschen Markt anhand ihrer mitreisenden Partner.

Allerdings hatte Jack Nicholson völlig recht, im Stanley Kubrik Film „Shining“, als er mit der Axt in der Hand ausrief „All work and no play makes Jack a dull boy“ (Immer nur Arbeit und keine Spielerei macht Jack zum langweiligen Gefährten).

Eine gute Delegationsreise gibt Ihnen deshalb auch die Gelegenheit etwas von Land und Leuten zu sehen. Bei uns waren es dann abendliche Spaziergänge mit Führung, gefolgt von einem guten Essen in einem Pub oder Restaurant!

Natürlich hilft es bei der Reise nach Großbritannien wenn man etwas Englisch spricht. Aber auch wenn es nur radebrechend ist, bedenken Sie das nur 0,05 % von Briten überhaupt Deutsch können! Egal ob sie Englisch sprechen oder nicht, eine Sprachbegleitung ist immer nützlich bei Geschäftstreffen, es hilft nicht nur mit der sprachlichen Kommunikation. Ich kann zum Beispiel als Brite die subtileren Eindrücke und Signale für meine deutschen Partner interpretieren.

Also, zusammengefasst: es lohnt sich an einer Delegationsreise ins Ausland teilzunehmen, die von ihrer IHK organisiert wird. Sie werden eine Einsicht in den neuen Markt bekommen; vielleicht sogar praktische Kontakte knüpfen; ihr Netzwerk in Deutschland erweitern und etwas von Land und Leuten sehen. Wenn sie dann zu ihrer Firma und Arbeit zurückkehren haben sie einen anderen Überblick.

Nun zu dieser Delegation aus Brandenburg. Ich hatte ihnen versprochen dass sie sich selber vorstellen könnten. Klicken Sie einfach auf den Namen der Teilnehmer um meine spontanen Interviews mit den Teilnehmern auf YouTube zu sehen.

Antje Vargas & Marius Vargas, GeoClimaDesign: Fritz Pressel, DGAW; Fritz Reusswig, PIK; Jens Bahnemann und Nico Rothaeuser, Richter Recycling; Lutz Grundmann, Callparts Recycling; i-save Energy; Olivia Liebert, Green Ventures/IHK; Peter und Simone Heydenbluth, ERV; Roman Dinslage, INTECUS; Torsten Stehr, ETI/Green Ventures/IHK; Tristan Kretschmer, McPhy Energy; Mark Dodsworth, Europartnerships; Mike Woollacott, Greenwatt; Chris Thomas, Milton Contact Ltd.

Aus persönlicher Sicht: Jede Delegation hat ihren eigenen Charakter. Bei dieser Delegation muss ich sagen dass sie sich voll dem britischen Charakter angepasst hat, mit ihrem Humor, ihre Gelassenheit und positive Einstellung zur Reise nach Großbritannien.

Related links to articles, photo albums and videos:

Day 1 – London: Green Ventured Mission to the UK.
Day 2 – Cambridge: Green Ventures Mission to the UK.
Day 3 – Birmingham: Green Ventures Mission to the UK.
The Delegation - Green Ventures Mission to the UK.
Recycling waste in the UK - Green Ventures Mission to the UK.
Unternehmerdelegation nach Großbritannien: Neue Märkte erkunden. Beispiel Potsdam Green Ventures.
Online Photoalbum of Green Ventures – Mission to the UK
Interviews with delegates and helpers at Green Ventures – Mission to the UK

Tuesday 9 September 2014

Schottland 1:0 Vereinigtes Königreich - egal wie der Volksentscheid ausfällt

Es ist kaum zu glauben. Erst jetzt, neun Tage vor dem wichtigen Volksentscheid zur Unabhängigkeit Schottlands, wacht England auf. Zum ersten Mal ist man sich bewusst dass Schottlands Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich wirklich möglich ist.



Egal wie die Entscheidung fällt, Schottland ist immer der Gewinner. Das Land bekommt auf jeden Fall eine größere Entscheidungsfähigkeit über seine eigene Finanzen, Wirtschaft und Regierung. Der Rest des Vereinigten Königreiches, und das bedeutet hauptsächlich England, wird viel härter von den Konsequenzen betroffen.

Wirtschaftlich sieht man das jetzt schon im Rückzug von Investoren wie Japans größte Bank, Nomura. Auch einheimische Banken wie die Royal Bank of Scotland überlegen ob es nötig ist ihren Hauptsitz aus Schottland nach England zu verlegen. Die Londoner Regierung warnt davor, dass sie nicht das Pfund in Schottland unterstützen würde. Es ist auch nicht gewiss in wie weit die Schotten ihren Anteil an den Staatsschulden annehmen würden bei Unabhängigkeit.

Politisch wird es sehr brisant, denn es gibt nationale Wahlen in Großbritannien bevor der Tag eines möglichen Abgangs Schottlands festgesetzt ist. Die Labour Party (Mitte Links) könnte die nächsten Wahlen mithilfe der jetzigen, hauptsächlich schottischen, Abgeordneten gewinnen um dann, nach Schottlands Unabhängigkeit, auf einmal sich in eine Minderheitspartei zu wandeln. Unsere Rolle auf der internationalen Bühne würde auch einen dramatischen Rückgang verspüren.

Die Position von Premierminister Cameron ist auch sehr interessant. Einerseits argumentiert er für eine größere Unabhängigkeit Großbritanniens vom Rest Europas. Andererseits argumentiert er für die Vorteile einer nahen Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Vereinigten Königreich. Und wenn Schottland abgeht dann wird sein Name auf Ewigkeit in die Geschichtsbücher eingetragen, als der Premierminister der den Zusammenbruch des Vereinigten Königreiches übersah.

Die Königin Elizabeth II hat schroff eine Einmischung in die Debatte abgewiesen. Sehr verständlich, denn es waren ihre Vorfahren die die für ursprüngliche Vereinigung zwischen den Königshäusern von England und Schottland plädierten. Vermutlich, wenn es hart auf hart geht, möchte sie auch Königin von Schottland bleiben und nicht den schottischen Republikanern zusätzliches Material zur Abschaffung des Königshauses in dem Land schenken.

Und unsere schöne, bunte Fahne müsste möglicherweise durch eine andere ersetzt werden.

Sollte man also den britischen Markt vorerst vermeiden, bis sich die Unsicherheit sich gelegt hat?

Nein.

Auch wenn die Schotten wirklich ihre Unabhängigkeit erlangen, es verbleiben noch 65 Millionen mögliche Kunden in einem Markt der knappe 10 % seiner Wirtschaft in den Norden verloren hat. Es wird immer Markt und Wachstumschancen geben auf dem britischen Festland - mit England, Wales, Nord Irland und Schottland.

Thursday 28 August 2014

Alternatives Sommerliches Netzwerken mit Kuchen

Ich muss gestehen, dass Kuchen immer noch ein wichtiger Bestandteil meines Lebens ist. Als wir uns vor einigen Wochen beim Huntingdonshire Business Network trafen, kam wieder einer meiner Kolleginnen, Ruth Ekblom (Proofreader) zu kurz beim Kaffee. Sie hat nämlich eine Gluten Intoleranz und konnte deshalb nur begrenzt die dargebotenen Kekse genießen. Brian Williamson (Inheritance Protect) bemerkte dass er noch nie glutenfreies Essen genossen hat. Entschlossen lud uns Ruth zu einem Gluten freien Tee und Kuchen ein.
Ein Teil des Gedecks

Zum Glück hatte ich in Vorbereitung nur ein leichtes Mittagessen genossen bevor ich dann in der nächsten Woche zum Termin bei Ruth antrat. Sie hatte eigenhändig mindestens neun verschiedene Gluten freie Kuchen, Kekse und dann auch noch Sonnenblumenkernbrot gebacken. Schauen Sie sich einfach die Bildergalerie an!(https://picasaweb.google.com/107595387761034666575/RuthsGlutenFreeTea)

Wir waren nur zu fünft und arbeiteten uns genüsslich durch das Sortiment bis wir fast platzten. Sogar Brian musste gestehen dass man gut Gluten frei essen kann.

Mervyn Foster (Nordic Walking) bietet für uns die Gelegenheit wieder einige von den Kalorien abzuarbeiten. Am gleichen Spätnachmittag gab es nämlich sein sommerliches „Netwalking“. Netwalking ist Geschäftsnetzwerken beim Spaziergang durch die Landschaft in Cambridgeshire. Wir trafen uns wieder in dem kleinen Dorf von Fenstanton mit weiteren Geschäftsfreunden und wanderten für 1 Stunde über Feld und Flur, am Fluss vorbei (die Ouse) und dann zurück zum Pub. Diese Bildergalerie finden Sie hier: https://picasaweb.google.com/107595387761034666575/AugustNetwalking

 Sommerliches Netwalking

Thursday 31 July 2014

Vereinigtes Königreich, Commonwealth Spiele und EU

Kaum haben wir die Fußball-Weltmeisterschaft hinter uns und die Tour de France, da kommen die Commonwealth Games in Glasgow. Falls Sie sich nicht sicher sind was das Commonwealth ist, stehen sie nicht alleine da, denn viele Briten sind sich auch nicht so sicher!

Das Commonwealth entstand als die ehemaligen britischen Kolonien ihre Unabhängigkeit erhielten. Insgesamt 53 Länder gehören nun dazu, umfassen ein Viertel der Welt und fast ein Drittel der Bevölkerung. Es sind einfach Länder die durch Sprache Geschichte und Kultur verbunden sind, mit einem gemeinsamen Interesse an Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit. Auf politischer Ebene treffen sich die Staatsoberhäupter alle zwei Jahre für einen Gedankenaustausch.

Die Queen gilt als Symbolisches Oberhaupt des Commonwealth. Sie ist zudem auch noch Königin von einigen Ländern wie Großbritannien, Kanada, Australien und Barbados (The Realms). Manche Mitglieder haben ihr eigenes königliches Haus und viele sind Republikaner mit einem gewählten Präsidenten.



Export und Import zwischen dem Vereinigtem Königreich und dem Commonwealth Ländern

Die erste Tabelle oben zeigt den Export und Import von Großbritannien mit Commonwealth Ländern. Man sieht ganz deutlich wie sich, mit dem Abbau der Kolonialherrschaft, der wirtschaftliche Verkehr mit den ehemaligen Kolonien verringerte. Erst in den letzten Jahrzehnt Winter wieder an zu steigen.

Die folgende Tabelle gibt einen Einblick zum Wachstum des britischen Exports. Osteuropa, Afrika und Asien sind die wachsenden Märkte.

Export-Wachstum zwischen dem VK und Regionen weltweit


Für die meisten von uns liegt bei weitem das größte Interesse an den Commonwealth Games, die alle vier Jahre stattfinden. Wie immer entgegnet man bei den Berichten neue Bezeichnungen. Zum Beispiel der Begriff „Home Countries oder Home Nations“. Das sind die Nationen England, Schottland, Wales und Nordirland. Die Home Nations sind nicht mit den „Home Counties“ zu verwechseln, sie sind die Länder/Bezirke rings um London die den wirtschaftlich am reichsten Teil Großbritanniens bilden.

Der rechte, Euro skeptischer Flügel in Großbritannien sehnt sich nach einer Trennung von der EU und blickt zu den Aufbau eines Wirtschaftskreises innerhalb des Commonwealth. Zurzeit darf nämlich das Vereinigte Königreich keine unabhängigen Verträge mit anderen Commonwealth Ländern aufnehmen. Dies muss alles durch die EU geschehen. Zum Beispiel wird gerade zwischen Kanada und der EU gehandelt.

Doch im Moment erscheint es unwichtig, denn bei den jetzigen Spielen hat ein Engländer einen großen Vorteil. Wenn seine Mannschaft nicht gewinnt, kann er noch als Brite den anderen Home Nation Teilnehmern zu jubeln.

PS. Das von uns verlegte Buch „Dear Ruth“ handelt von den Erlebnissen einer Frau die Ende der sechziger - Anfang der siebziger Jahre noch als Mitglied der Kolonialadministration nach Afrika zog und ihr Herz an den Kontinent verlor. http://miltoncontact.co.uk/ruth.

Wednesday 23 July 2014

Wenn englischer Humor den Deutschen begegnet

Der folgende Briefaustausch war einer der Höhepunkte meiner Woche. Englischer Humor wurde mit deutschem Humor beantwortet. Ich schrieb:




"Sehr geehrter Herr Scherer,

Ich besuchte heute Ihre Internetseite zu den Länderschwerpunkten der IHK bundesweit (http://www.info-weltweit.de/) und stellte mit Bestürzung fest, dass das Vereinigte Königreich merkwürdigerweise dort nicht vertreten war.

Da wir momentan einem Wirtschaftswachstum von über 2,8 % genießen und drittgrößter Exportpartner der Bundesrepublik sind, fragte ich mich was der Grund für unsere Abwesenheit sein könnte.

Es kamen dabei recht schnell eine Anzahl von Möglichkeiten in den Vordergrund. Vielleicht können Sie auf die passende Antwort hinweisen:
  1. Geschäfte mit dem Vereinigten Königreich sind derart selbstverständlich, dass sie keine Erwähnung bedürfen.
  2. Premierminister Cameron hat seine europäischen Kollegen derart vergrämt, dass sie das ganze Land ausgeschlossen haben.
  3. Das britische Wetter ist einfach zu regnerisch (erklärt auch warum Irland nicht in Ihrer Liste ist).
  4. Unser Bier.
  5. Sie meinen, dass so nahe an der Fußballweltmeisterschaft es vielleicht diplomatischer wäre den Kontakt vorerst abzuwarten.
  6. Man ist beleidigt, dass William, Kate und George den halben Globus umreisen um Australien zu besuchen, wobei Deutschland einfach ein Katzensprung über den Kanal entfernt ist.
  7. In Anbetracht unserer legendären Höflichkeit haben sie sich angepasst und anstatt sich hervorzuheben, warten sie auf einer Einladung uns zu besuchen.

Ich hoffe Sie haben diesen Brief mit einem entsprechenden schmunzeln gelesen und mir dabei auch für die gelegentlichen Schnitzer mit der deutschen Rechtschreibung und Sprache vergeben.

Ich freue mich auf eine baldige Antwort.

Mit freundlichen Grüßen aus einem ungewöhnlich sonnigen warmen Cambridge,

Chris Thomas

Dr Chris Thomas, Director, Milton Contact Ltd"

Die Antwort kam schon am nächsten Tag:

"Sehr geehrter Herr Dr. Thomas,

an dieser Stelle schreibe ich üblicherweise, dass ich mich sehr über die Anfrage / Anmerkung / Reaktion zu unserer Website gefreut habe. Das stimmt natürlich immer, aber sehr selten war dies so vollumfänglich richtig, wie bei Ihrer Anfrage.

Wie Sie wissen, beneiden wir Deutsche unsere englischen Freunde nicht nur für deren ausgesprochen hinreißenden Humor, sondern auch für die nahezu allgegenwärtige aristokratische Höflichkeit und Bescheidenheit. In diesem Zusammenhang ehrt es Sie, sieben potentielle englische Eigenheiten aufzuzählen, die natürlich ebenso charmant wie klischeehaft das Vereinigte Königreich beschreiben. Es wäre für mich aber ein Leichtes, Ihnen mit mindestens 70 deutschen Eigenheiten zu antworten, die ebenso zu hinterfragen wären.

Aber wenn Sie schon die Fußballweltmeisterschaft ansprechen. Ich persönlich finde, dass man bei aller Kritik an der englischen Mannschaft, das hochverdiente Unentschieden gegen Costa Rica nicht vergessen darf.

Nun aber zu Ihrer Anfrage. Sie haben recht, tatsächlich ist es so, dass das Vereinigte Königreich nicht als bundesweiter Schwerpunkt von einer IHK besetzt wird. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass die IHK-Organisation nicht über Ihr Land berät, Veranstaltungen organisiert oder ähnlich tolle Dinge anbietet. Im Gegenteil. Alle 80 deutschen IHKs betreuen eigenverantwortlich Ihr Land, allerdings jeweils nur für ihr regionales Zuständigkeitsgebiet und nicht bundesweit. Zudem ist Ihr Land ja bekanntlich hochmotiviertes Mitglied und unverzichtbare Stütze der Europäischen Union, so dass Geschäfte mit dem Vereinigten Königreich eher selbstverständlich und leichter sein sollten, als dies beispielsweise mit China der Fall ist. Insgesamt bilden sich solche überregionalen Länderspezialisierungen insbesondere für Länder, die ausgewiesenes Expertenwissen bedürfen, das nicht an 80 Standorten bereitgestellt werden kann. Hinzukommen noch einige historisch gewachsene Schwerpunkte, beispielsweise von Ländern, die erst seit kürzerer Zeit in der EU sind.

Leider gehen bei den deutschen IHKs vergleichsweise wenige Anfragen zu Ihrem Land ein. Dies mag vielleicht auch an den bereits oben erwähnten gesunkenen formalen Anforderungen wie beispielsweise den fehlenden Zollvorschriften liegen.

Ich hoffe, es ist mir gelungen, Ihre völlig berechtigte Anfrage einigermaßen zufriedenstellend zu beantworten. Noch einmal vielen Dank für Ihre ausgesprochen nette Anfrage. Und hoffentlich bleibt Ihnen die Sonne in Cambridge noch lange gewogen.

Freundliche Grüße

Volker Scherer
Geschäftsführer
Geschäftsbereich International
Industrie- und Handelskammer für die Pfalz
"

Ich lächelte noch lange nachdem ich den Brief gelesen hatte. 

Aus professioneller Sicht sollte man sich natürlich im geschäftlichen Briefverkehr neutral halten, besonders da beim Briefwechsel mit vorerst unbekannten Gesprächspartnern einiges daneben gehen kann. Doch in diesem Falle lief die Ausnahme positiv aus. 

Ein bisschen Mensch sein ist gelegentlich beiderseits erlaubt.

Wednesday 16 July 2014

Fahrrad und Arbeit in Cambridge im Juli

„Get on your bike!“ (im Sinne: „Nimm Dein Fahrrad um im breiteren Umfeld nach Arbeit zu suchen (du Faulpelz)“, Politiker Norman Tebbit) war in den 80er Jahren ein kontroverser Spruch während der damaligen Wirtschaftskrise. Nun haben wir mehr Arbeit und schauen stattdessen anderen beim Radfahren zu!

 Tour de France in Cambridge photo album
Tour de France peleton in Cambridge July 7 2014

Arbeitslosigkeit in Großbritannien erreichte heute einen neuen Tiefwert, mit 6,5 % oder ca. 2,12 Millionen Arbeitslose. Die oberflächlich gute Nachricht hat jedoch dunkle Untertöne. Preis Inflation stand im Juni bei 1,9 % aber es gab keine gleich starken Lohnsteigerungen in den letzten Monaten. Wir Briten arbeiten für weniger Geld und müssen mehr für unsere Lebenskosten zahlen.

Der dramatische Schwung gegen Europa in den britischen Wahlen zum Europaparlament hat seinen Einfluss auf Premierminister David Camerons Kabinettwechsel ausgeübt. Öffentliche Befürworter von Europa, wie Kenneth Clarke, sind ausgeschieden und eher Europa kritische Politiker, wie der neue Außenminister Philip Hammond, wurden eingeladen.

Heute (Mittwoch) werden wir sehen ob Lord Hill als neuer EU-Kommissar in Brüssel angenommen wird. Einerseits wird Lord Hill als Anti Europäer beschrieben, von rechts wird er eher als pro EU betrachtet. The Guardian und The Independent bezeichnen ihn als einen kompetenten Verhandler. Wir pro Europäer können nur hoffen.

Zu erfreulicheren Nachrichten, falls Sie es nicht wussten, die Tour de France verbrachte einen Tag in Cambridge. Mit meiner Kamera gerüstet, schlenderte ich schon früh in die Stadt hinein um die Leute, Feste, und Route anzuschauen. Trotz der 100.000 Besucher konnte man gut einen Platz an der Straße finden.

Nach einer erfrischenden Tasse Tee in Browns, gegenüber vom imposantem Fitzwilliam Museum, wanderte ich noch ein bisschen in südliche Richtung um einen guten Blickpunkt mit meiner Kamera zu haben. Zum Glück hatte ich die Karnevalskarawane auf dem Hinweg noch vor der Abfahrt gefunden, denn alles zischte im Hochtempo an den Zuschauern vorbei. Nach 2 Stunden Warten, unterbrochen von dem Jubel für jeden Polizisten der auf einem Motorrad vorbeifuhr, kam endlich das Peloton. Sieben automatische Klicks mit der Kamera - und es war vorbei! Doch wir Zuschauer haben die Atmosphäre eines einzigartigen Ereignisses in unserer kleinen Stadt genossen.

Wednesday 4 June 2014

Sind Sie Unsichtbar?

Ich war verdutzt, erstaunt, baff. Ich hatte gestern mit einem neuen Kunden gesprochen. Doch als ich eine Internetrecherche mit seinem Namen und/oder seinen Firmennamen anstellte, fand ich keine Einträge  Er war schlichtweg unsichtbar.

War mein PC kaputt? Ich versuchte die gleiche Suche mit anderen Geschäftskontakten. Bei allen konnte ich wenigstens ein paar Einträge über sie finden.

Zum Glück hatte ich eine Weiterempfehlung zu dieser Person von jemandem dem ich vertrauen konnte. Aber es hat mich doch stutzig gemacht.

Wir leben in einer Welt voller Konkurrenz. Es ist klar, dass die Information, die Sie im Internet anbieten, entscheidend dazu beiträgt ob Suchende zuerst Sie oder Ihre Konkurrenz ansprechen.

Als Geschäftsleute können wir es uns nicht leisten unauffindbar zu sein.

Wie unsichtbar sind Sie? Googeln Sie ihren Namen und ihre Firma. Können Sie von der ersten Google Seite die folgenden Fragen beantworten:
  1. Wer sind Sie?
  2. Was tun Sie?
  3. Wie kann ich Sie erreichen?
Wenn ja - Gratulation! Ihre nächste Sorge sind vielleicht die begleitenden Informationen. Wie beurteilen Sie Ihr Erscheinungsbild?

Wenn Sie und Ihre Firma NICHT auf der ersten Google Seite erscheinen oder nicht alle  Fragen zufriedenstellend beantworten können, sollten Sie dies recht schnell und einfach korrigieren.

Für eine weltweite Präsenz, gehen Sie zur deutchen LinkedIn und erstellen dort ihr Profil. Allein dadurch werden Sie bei Google leichter gefunden, kostenlos.

Brauchen Sie eine englischsprachige Präsenz? Dann können Sie Ihr LinkedIn Profil in Deutsch und Englisch erstellen.

Wenn Ihre Kunden Verbraucher sind, kann ein persönliches Facebook Profil hilfreich sein. Damit können Sie dann eine Firmenseite bei Facebook erstellen. Ebenfalls kostenlos.

Warum LinkedIn und Facebook? Lesen Sie diesen Bericht: http://cambridge-deutsch.blogspot.co.uk/2014/03/soziale-medien-fur-business-wo-fang-ich.html.

Auffindbar, Erreichbar und Ansprechbar - besser als Unsichtbar!


Friday 23 May 2014

Eine Firma auf dem Weg vom Konkurs zum Erfolg

Zusammenfassung.


Paul Jacksons inspirierende Geschichte. Beginn mit einer Karriere durch die Erfolge und Rückgang von Lola. Die dunklen Tage des Konkurs und Redundanz. Pauls unermüdlichen Einsatz und Glaube an die Werte des Unternehmens und sein Personal. Ein neues Unternehmen, Forward Composites, steigt aus der Asche, mit Paul Jackson und Ed Collings an der Spitze. Suche nach neuen Kunden, wie die Firma ein Feuer ueberlebt und Blick auf eine erfolgreiche Zukunft. Eine Zusammenfassung des Vortrags bei der Cambridge Network-Veranstaltung im Hauser-Forum am 20. Mai 2014.

Paul Jackson, MD von Forward Composites, Huntingdon UK

Untergang.


Paul Jackson war der letzte Mann im Gebäude in 2012, nachdem die restlichen Angestellten entlassen wurden. Neugierige potentielle Käufer sahen eine einsame Gestalt wenn durch die Tuer, mit ihrer Auktionlosnummer, in sein leeres Buero spähten.

Paul verliess die Schule mit 16 Jahren um eine Lehrstelle in industriellen Musterschnitt anzutreten. Er kam zur Rennwagenfirma Lola und kletterte die Firmenleiter hinauf, im technischen Bereich und in Management bei Lola's Tochterfirma, Lola Composites in Huntingdon.

Er war trotz der schlechten Lage noch leidenschaftlich über die Faehigkeiten des Verbundwerkstoff- (Composites-)Teil des Unternehmens und dessen ausgebildete Mitarbeiter; sie brauchten nur eine neue Chance. Auch als drei Verkäufe daneben gingen und das Unternehmen zur Auktion freigestellt wurde, war Paul immer noch auf der Suche nach potenziellen Business-Verträgen.

Auferstehung.


Genau am Tag der Auktion in April 2013 nahm Paul den großen Schritt vom Mitarbeiter zum Geschäftsführer seiner eigenen Firma,. Er kaufte sie in der allerletzten Minute. Er nutzte sein eigenes Geld und Finanzen von einem ebenso überzeugten Kollegen, Ed Collings, und einen zusaetzlichen weiteren Investor der mit an Bord kam.

Forward Composites war geboren.

Präsentationen zu potenziellen Kunden hatten sich gelohnt. Die vorhandene Werkzeuge und Maschinen erschienen Thales für Kohlefaser-Verbundwerkstoffe geeignet, Hersteller des Watchkeeper UAV. Forward Kompositen sicherte sich einen Millionen-Deal, fuer den Bau von UAVs (Unbemanntes Luftfahrzeug „Unmanned Aerial Vehicles“).

Paul hatte ständig den Kontakt zu ehemaligen hochqualifizierten Mitarbeiter aufrecht erhalten. Auf seine Einladung hin kehrten sie zurück um eine neue Belegschaft aufzubauen.

Erfolg.


Bereits im ersten Jahr setzte Forward Composites mit jetzt 92 Angestellten £4,2 Millionen um.

Zu den Kunden gehörten neben Thales, nun auch Bombardier, B/E Aerospace (fuer Flugzeug Innenräume), BAE Systems (großer Modellbau); und Hyundai (Karosseriegestell für einen Vorführwagen für eine Automesse).

Mit einem Augenzwinkern kommentierte Paul Jackson, dass die Kohlenstoff-Verbundwerkstoffe der Forward Composites im neuen Mercedes F1 Motor maßgeblich zu Lewis Hamiltons aktuellen Erfolg in der 2014 Saison beitragen.

Katastrophe


Doch alles wäre fast in Flammen aufgegangen, als das Unternehmen durch einen Großbrand am 31. Januar 2014 betroffen wurde! Paul raste zur Firma mit den Schlüsseln und Gebäudeplänen damit die Feuerwehr dass Gebäude sicher betreten und den Brand bekämpfen konnte.

Paul war fest entschlossen die Firma durch diese Krise zu führen und schickte das erschütterte Personal gleich am naechsten Tag zu anderen Teilen des Firmengelaendes um die Arbeit fortzusetzen. Diesmal war die Verspätung der Lieferung einer wichtigen Maschine, bestimmt für die feuerbeschädigte Halle, ein Geschenk des Himmels, denn sie befand sich noch nicht im brennendem Gebäude.

Forward Composites konnte dieses Ereignis überstehen, dass viele andere Unternehmen wahrscheinlich nicht überlebt hätten.

Gemeinschaft, Familie.


Ein wichtiger Grundsatz Pauls war ein Gemeinschaftsgefühl unter den 92 Mitarbeiter aufzubauen. Dies geschah nicht nur durch Beratung, aktive Beteiligung und Beitraege zum Betrieb des Unternehmens. Er förderte auch eine große Gemeinschaft und das Unternehmen gründete sogar eine eigene Band.

Vertrauen.


Paul strebte danach feste Beziehungen zu Kunden und Auftragnehmern aufzubauen, um sie wieder zurueck an Bord zu bringen. Produkte wurden pünktlich geliefert und Forward Composites glaubte an prompte Bezahlung. Wie viele Unternehmen in unserer Region aus eigener Erfahrung wissen, bilden solche Vorgehensweisen ein Großes Vertrauen. (Wenn nur mehr Firmen das gleiche Verhalten zeigen würden.)

Zukunft


Die Aussichten für Forward Composites: Positiv, erwarteter Jahresumsatz im zweiten Jahr: über £7 Millionen

Das Publikum beim Vortrag an dieser Cambridge-Network Veranstaltung genoss einen großen Einblick darin, wie eine positive Überzeugung in der Fähigkeit eines Unternehmens, dessen Ausrüstung, qualifiziertes Personal, und Vertrauen der Kunden zum Erfolg führen kann.

Paul Jackson war zweifellos die treibende Kraft bei der Geburt von Forward Composites. Durch den Aufbau eines Teams, ist die Struktur von einem Einmannbetrieb zu einer Firma gewandelt worden. Diese kann nun selbstständig weiterleben und expandieren.

Abschluss.


Paul Jackson inspirierende Geschichte gab uns einen Einblick sowohl in seiner persönlichen Entwicklung als Angestellter, durch die Zeit des Erfolgs und Kündigung bei Lola, und als Geschäftsführer der Forward Composites in Huntingdon. Wir erfuhren von den dunklen Tagen der Zwangsverwaltung und Redundanz und den Wandel zu einem neuen Unternehmen. Forward Composites wuchs aus der Asche seines Vorgängers, mit einer erfolgreichen Leitung durch Paul Jackson und Ed Collings. Neben Pauls Begeisterung und Engagement wurden wir auch auf den realen Wert von Vertrauensaufbau zwischen Kunden und Lieferanten aufmerksam gemacht und an den Wert einer guten Beziehung mit dem eigenen Team erinnert.(teilen) Notizen von einem Vortrag bei der Cambridge-Network Veranstaltung, im Hauser-Forum am 20. Mai 2014.

Tuesday 13 May 2014

Festigen Sie Ihren Kundenkontakt nach Großbritannien mit Ihrem Newsletter

Existierende britische Kunden werden oft zukünftige Kunden, wenn sie sich nur an ihre Firma erinnern würden. Newsletter bieten eine Lösung die, wenn richtig formuliert, sogar mit Interesse empfangen wird. In diesem Sinne ähneln sich Ihre britischen Kunden den deutschen. Zehn praktische Tipps anbei.

klassische Kirche in Cambridgeshire mit Feuerstein Aussenmauern

1. Nützlich für den Leser


Kunde ist König, deshalb sollte Ihr Newsletter Inhalt gezielt informativ und von praktischem Nutzen für den Leser sein. Beispiele sind: Ein Tipp aus Ihrem Expertenbereich; Antworten zu Fragen die ihnen andere Kunden gestellt haben; Eine praktische Erfahrung die Sie beeinflusst hat.

2. Persönlich gestalten


Wir werden ständig mit Geschäftsbriefen überströmt und unser Postgeingang kann mit Werbung überschüttet werden. Wenn Sie Ihre Inhalte persönlicher formulieren und gestalten dann sondern sie sich von dem restlichen Briefverkehr ab.

3. Grobe Werbung vermeiden


Wir haben es schon in Punkt 2 angedeutet, Ihre Nachricht soll nicht mit anderem Werbematerial verwechselt werden. Grobe Werbung ätzt. Doch gelegentlich können Sie auch eine Werbenachricht senden. Sie müssen nur vorher dafür sorgen dass Ihr Kunde sie gut genug kennt um zu wissen dass der Hauptteil ihrer Nachrichten von Nutzen für ihn sind.

4. Kurze, einfache Sätze aber gutes Englisch


Wenn Sie volles Vertrauen in Ihr Englisch haben, schreiben Sie dennoch eine Vorlage in Word mit Nutzung der englischen Rechtschreibung- und Grammatik- Korrektur. Sie können auch die Lesbarkeit ihres Textes auf der folgenden Seite überprüfen: http://read-able.com/. Kurze Sätze und ein schlichtes Vokabular helfen Ihnen dabei. Ich vermisste einen ähnlichen Dienst im deutschen Sprachbereich bis Ulrich Heker mich auf folgende hinwies: http://www.leichtlesbar.ch/html/index.html und http://geld-im-netz.de/tools-blogger-autoren-texte/.

5. Lassen Sie ihren Text von einem englischen Native Speaker bearbeiten


Wenn Sie weniger Vertrauen in Ihr Englisch haben, können Sie den Text von einem Native Speaker anpassen lassen. Am besten benutzt man jemand der Sie, ihre Firma und ihr Fachbereich kennt.

6. „Pictures speak a thousand words“


Ein Bild oder eine gute Grafik verschönern nicht nur einen Bericht, sie erhöhen auch die Akzeptanz beim Empfänger. Der wird sich aber bei Ihnen bedanken, wenn sie ihr Bild in einem kleineren Format anbieten, denn Bilder mit mehreren Megabyte Größe verlangsamen den E-Mail Verkehr. Verkleinerung auf 600 × 400 Pixel Format oder Verlinkung mit einem Bild im Netz sind vorgeschlagen.

7. Handy-gerechte Gestaltung


Besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen werden E-Mails und Internetseiten zu einem großen Anteil auf dem Handy des Empfängers gelesen. Deshalb ist es besser den Text entweder in einer Spalte zu gestalten oder ein Design mit fluiden Layouts zu benutzen.

8. Einen guten Betreff


Schauen Sie sich ihren eigenen Posteingang mal an. Ich wette sie können schon beim Lesen des Betreffs entscheiden, welche E-Mails Sie lesen wollen und welche löschen. Deshalb, nachdem sie ihren Artikel geschrieben haben, versuchen sie den Sinn in einem kurzen bündigen Betreff zu kristallisieren.

9. Messen und bewerten


Sorgen Sie dafür dass sie zumindest zählen können, wie oft Ihr Newsletter gelesen wird. Denn mit dieser einfachen Statistik lernen Sie sehr bald was Ihre Kunden interessiert oder nicht.

10. Kurze Nachrichten sind besser


Wie Sie sehen, fällt mir dieser Rat besonders schwer! Die meisten von uns haben weder die Zeit noch die Geduld längere Berichte zu lesen. Mein besonderer Dank wenn sie es bis hierher geschafft haben.

Ich bin gerne bereit Ihnen bei der Formulierung ihrer englischen Newsletter zu helfen. Sie können mich bei chris@miltoncontact.com erreichen.

Thursday 8 May 2014

Pfizer und AstraZeneca, einen bittere Pille für GB?

Das heiße Thema der Woche in Großbritannien, ist die mögliche Firmenübernahme von AstraZeneca, die siebt größte pharmazeutische Firma der Welt, durch Pfizer an Weltspitze. Der sonst offene britischer Markt nimmt doch etwas Anstoß.



AstraZeneca ist nämlich eine der top Firmen auf der britischen Börse. Sie entstand durch eine Fusion zwischen einer schwedischen Firma und der Zersplitterung der alten britischen ICI. AstraZeneca hat ein großes Sortiment an Medikamenten gegen wichtige Krankheitsformen, zB. Krebs, Infektion oder im neurologischen Bereich.

Astra Zeneca hat selber weitere Firmen einverleibt. Für uns hier in Cambridge waren es Cambridge Antibody Technology und Medimmune, dessen Abteilungen immer noch stark in der Forschungsentwicklung hier tätig sind. AstraZeneca spielt eine wichtige Rolle als renommierter Teilnehmer auf dem rasch wachsenden Zentrum der Medizinforschung, Das BioMedical Campus zu Addebrookes.

Warnungen aus Schweden und vom ehemaligen Chef der AstraZeneca weisen auf Pfizers Ruf Firmen aufzukaufen und auszuschlachten. Es wird vorgeworfen, dass der Hauptgrund für Pfizers die billigere Steuerregelung in Großbritannien für Firmen ist. Staatssekretär Dr Vince Cable verspricht dem britischen Parlament dass dies nicht zugelassen wird. Premierminister Cameron äußert sich gelassen solange die Stellen von britischen Angestellten gewährleistet sind.

Obwohl der Rat von AstraZeneca die erste Annäherung von Pfizer zurückgewiesen hat, glaubt der Markt das eine Übernahme bei £56 pro Aktie bevorsteht. Wenn dies geschieht, wird es die größte Firmenübernahme in Großbritanniens Geschichte sein.

Thursday 24 April 2014

Verstehen Sie Ihren Englischen Gesprächspartner? Wirklich?

Bei der Begleitung von deutschen Firmen in Großbritannien, bei Markterkundungsreisen, frage ich nach jedem Treffen mit einer britischen Firma, „Haben Sie alles verstanden?“ Die Antwort kann zwischen 5 % und 100 % liegen, auch bei Leuten die fließend Englisch sprechen und verstehen. Dialekt, Tonlage und Sprachgeschwindigkeit beeinflussen alle ein Verständnis der englischen Sprache. Hier erhalten Sie die Möglichkeit einigen Geschäftsleuten in Großbritannien zuzuhören um zu sehen wie viel Sie wirklich verstehen.



So wie in Deutschland das Hochdeutsch, wurde in der Vergangenheit die Aussprache „Received Pronunciation“ von Institutionen wie die BBC und das Theater bevorzugt. Es passte sehr gut zu der damaligen Klassengesellschaft von „Upper Class“, „Middle Class“ und „Working Class“. Ein alter englischer TV Sketch illustrierte dies wunderbar (erste Minute in Schwarz-Weiss bei https://www.youtube.com/watch?v=K2k1iRD2f-c).

Mein Vater war bei der britischen Armee und wenn er am Telefon sprach, konnte ich sofort erkennen ob er mit einem einfachen Soldaten sprach oder mit einem Offizier, denn er passte sein Akzent an.

Doch die Zeiten ändern sich. Nun darf man in Großbritannien auch seinen eigenen Akzent haben, nur nicht zu betont bitte! Denn auch heutzutage sagt ein Akzent viel über einen Briten aus. Ich bin immer überrascht wie meine Frau oft jemanden zu einer bestimmten Gegend verknüpfen kann, wo ich selber keine Unterschiede höre.

Ich habe die folgenden Interviews von Geschäftskollegen vor kurzem gefilmt (außer Richard Wishart, ein guter Geschäftsfreund den ich als schottisches Beispiel mit einbezogen habe). Wir waren auf einer örtlichen Messe,“ The Huntingdonshire Business Fair“. Ich habe einige einfache Fragen gestellt. Die Videos sind alle nur ein paar Minuten lang. Hören Sie doch einigen zu um Ihre Englischkenntnisse zu üben!

England (Nord London/Essex/Süd England Varianten):

Nord Irland: Fiona McGonigle https://www.youtube.com/watch?v=clUHv0xUroI

Schottland: Richard Wishart - http://youtu.be/wWRqMub9qT8

Es sind hauptsächlich leichte Akzente die sich mehr oder weniger der „Received Pronunciation“ annähern.

Wenn Sie bei einigen Schwierigkeiten hatten, dann sind Sie sogar unter den Engländern nicht allein. Zurzeit läuft auf BBC eine Verfilmung von „Jamaica Inn“. Die leise Aussprache und der Akzent aus Cornwall führte zu Beschwerden von vielen Zuschauern wegen Unverständlichkeit. Es gab in der Presse eine spöttische Umbenennung der Serie als „Jamaica Inaudible“!

Ich biete Begleitung und sprachliche Unterstützung für deutsche Geschäftsbesucher in Großbritannien an, falls Sie dies für Sie behilflich ist.

Wednesday 16 April 2014

Englische wirtschafliche Dominanz im Vereinigten Königreich

Die neuesten Wirtschaftsdaten aus Großbritannien sind positiv. In diesem Bericht möchte ich nun einen Vergleich zwischen den verschiedenen Nationen im Vereinigten Königreich geben.

Der Aufstieg aus der britischen Rezession geht unaufhörlich weiter. Neuste Daten dieser Woche: Die Inflationsrate liegt nun bei 1,6% während zum ersten Mal Gehälter einen Aufstieg von 1,8% sehen. Trotz allem, gibt es viel nachzuholen in Großbritannien, denn seit der Wirtschaftskrise hat die Bevölkerung unter einem Gehaltsverlust von ungefähr £1600 gelitten.

In einem vergangenen Bericht sprach ich vom Nord-Süd-Gefälle im Vereinigten Königreich. Hier wird nun veranschaulicht wie Der Beitrag der verschiedenen Nationen ist, mit Import, Export und Anzahl von Betrieben. Die Zahlen stammen aus 2013 und 2011.


Alle Daten vom Office for National Statistics extrahiert.

Das Vereinigte Königreich exportierte Güter und Dienstleistungen zu einem Gesamtwert von fast £300 Milliarden. Importierte allerdings einen Wert von £407 Milliarden - also ein Handelsdefizit von über £107 Milliarden.

Die beiden folgenden Grafiken zeigen wieviel die einzelnen Nationen des Vereinigten Königreiches dazu beigetragen haben. Ein Teil der Importe und Exporte konnte keinem eindeutig Land zugewiesen werden und sind deshalb als unbekannt markiert (unknown).


Man sieht sofort wie England, mit 84%, den Import dominiert. Schottland, die zweitgrößte Nation, hat nur einen Anteil von 4%.

Beim Export sind Schottland und Wales etwas aktiver, jeweils mit 7% und 4%, doch England liegt wieder mit 74% an der Spitze.

Wenn man nun die Anzahl der registrierten Betriebe in den verschiedenen Nationen anschaut (2011), dann sieht man das mehr als vier Fünftel der Betriebe ihren Sitz in England haben (England 86%, Schottland 7%, Wales 4% und Nordirland 3%).

Die Briten ärgern sich wenn man Großbritannien einfach mit England verwechselt im Gespräch. (Besonders wenn man kein Engländer ist!)

Bei uns sind die einzelnen Nationen viel stärker in unserem Geist gegenwärtig. Die wirtschaftlichen Zahlen machen aber diesen leichten Fehler bei ausländischen Besuchern eher verständlich.

Tip: Äussern Sie aber nicht diese Tatsache mit Ihrem britischen Gesprächspartner! Kleine Nationen haben eine grosse Empfindlichkeit.

Thursday 10 April 2014

Lebensmittelhandel, David und Goliath in Großbritannien

Die neuesten Zahlen über den Lebensmittelhandel im Vereinigten Königreich für das erste Quartal 2014. Es gab einen leichten Anstieg von 2 % zu einem gesamten Umsatz von £26 Milliarden. Der Lebensmittelhandel in Großbritannien wird bei 98 % von den Supermarktketten dominiert. Allein die großen vier, Tesco, Asda, Sainsbury‘s und Morrisons umfassen 76.20% des Marktes (Bild 1).

Bild 1. Anteil am britischen Lebensmittel Markt
Obwohl Sainsbury’s einen kleinen Wachstum im Vergleich zum letzten Jahr verspüren konnte, zeigten Tesco und Morrisons eher einen Rückgang (Bild 2). Dagegen hatten Aldi, Lidl und Farm Foods einen dramatischen Zulauf an Kunden im letzten Jahr.
Bild 2. Lebensmittelhandel UK Wachstum zwischen Quartal 1 von 2013 und Q1 von 2014

Obwohl unser Wirtschaftswachstum mit 2,9 % ganz oben liegt bei den Industrienationen und Optimismus zur Zukunft der britischen Wirtschaft in der Bevölkerung steigt, spürt man noch die Rezession im eigenen Portmonee. Gehälter und Einkommen sind in den letzten fünf Jahren gesunken während Lebensmittelpreise schneller als die Inflationsrate gestiegen sind. Der Konsument schaut sich um nach billigeren Angeboten.

Wie die großen Supermarktketten reagieren ist interessant. Tesco erweitert zurzeit seine Internetpräsenz und will mehr kleine Eckläden zu seinem Portfolio hinzufügen. Asda setzt auf Wachstum und will 16.000 neue Angestellte in den kommenden Jahren haben.

Die beiden großen können sich es leisten. Asda ist ein Teil von Walmart, Nummer eins im Einzelhandel weltweit und Tesco steht auf Platz vier. Wie der Lebensmittelhandel und der Einzelhandel in Großbritannien verbunden sind sieht man aus Bild 3. Die Namen der Firmen die im Lebensmittelhandel tätig sind, sind in rot markiert.



Top 25 UK Einzelhandel für 2013

Wir Briten werden also hauptsächlich weiter in unseren großen Supermärkten Lebensmittel einkaufen. Und wenn wir zum Eckladen gehen, dann ist es sehr wahrscheinlich dass er Teil einer großen Supermarktkette ist. Aber die kleinen Ketten holen auf!

Tuesday 1 April 2014

High Tech Cambridge: Firmengründung, Start und Wachstum

Kings College während des High Tech E-luminate Festivals

Cambridge ist schon dem Namen nach ein interessanter Ort für Firmen. Eine weltbekannte Universitätsstadt mit einem starken Hauch von Hightech und Biotech. Wir sind gerade in einem dramatischen Aufschwung und erwarten einen Zuwachs von bis zu 70.000 neuen Zuwanderern in den nächsten Jahren. Deshalb ist die heutigen Nachricht dass die Stadt und die Umgebung 500 Millionen £ in Fördermittel in den nächsten Jahren bekommen ein positives Zeichen. Wir brauchen mehr Hilfe mit der Infrastruktur, es kann bis zu 1 Stunde dauern um Cambridge im Stoßverkehr zu durchqueren, knapp 8 km!

Unsere Stadt hat drei große Wirtschaftssphären, die Universität, der Hightechbereich und die konventionelle Wirtschaft. Diese Arbeiten zum Teil alle fast selbstständig, doch sie überschneiden sich leicht an ihre Grenzen.

Die Einsteiger im Hightech Bereich sind meistens kleine Firmen, mit ungefähr fünf Partner oder Angestellte und einer neuen Idee. Sie entspringen entweder von der Universität, anderen Firmen oder bilden sich aus neuen Gruppierungen von Unternehmern die schon in der Vergangenheit erfolgreich kleine Firmen gestartet und geleitet haben.

Deren Brutstätten sind meistens die Science Parks, wie das Cambridge Science Park und das St John‘s Innovation Centre. Dort können Sie ein bisschen wachsen, bis zur kleinen KMU. Der Sinn ist oft so erfolgreich zu werden mit dem originalen Konzept, dass man von einer größeren Firma dann ausgekauft wird. Die Unternehmer können so mit Gewinn aussteigen und wieder mit einer neuen kleinen Firma anfangen.

Der andere Weg ist Investition anzulocken, die eine weitere Wachstumsphase erlauben. Da dies oft einen Umzug in größere Gebäude bedeutet, ziehen die Firmen mehr zum Rand von Cambridge in die nächsten Satellitenentwicklungen, wie im Babraham Research Park und Granta Park.

Im Biotechbereich gibt es auch entsprechende Business Parks, wie Hinxton und in den nächsten Jahren das Biomedical Campus bei Addenbrookes.

Dort gibt es genügend Land für die größten Firmen.

Cambridge schaut auch auf seine Haupt-Konkurrenten, und gleichzeitig Partnerstädte, Oxford und London, denn als Triumvirat werfen Sie den Blick weltweit über Großbritanniens Grenzen.

Cambridge verinnerlicht ein Paradox, einerseits ist es noch eine Kleinstadt. Andrerseits ist es eine Welt Stadt.

Englische Aprilscherze, historisches und neues aus Cambridge

Der 1. April ist nun vorbei. Doch ich wollte kurz einige von den besten Aprilscherzen in Großbritannien ansprechen.

Der Klassiker stammt aus dem Jahre 1957. Das renommierte BBC Aktuelle Nachrichtenprogramm Panorama brachte einen Bericht über die besonders gute Spaghettiernte im Grenzgebiet Schweiz-Italien. Nach diesem Programm waren wirklich viele Engländer davon überzeugt, dass Spaghetti auf Bäumen wächst und mit der Hand geerntet wird. https://www.youtube.com/watch?v=27ugSKW4-QQ

Mein Lieblings Aprilscherz kam in der Form eines Naturberichtes über eine besondere Art von Pinguine. In 2008 wurden Sie uns von der BBC vorgestellt, eine neue Gattung von fliegenden Pinguinen, die nach Südamerika zogen um dort zu überwintern. https://www.youtube.com/watch?v=9dfWzp7rYR4

Heute, (ich schreibe diese Blogs an einem Dienstag) gab es zwei schelmische Beiträge aus Cambridge die mir gefielen.

Der erste Bericht ist vom Kaplan des berühmten Kings College Chapel Chor. Ernsthaft wird berichtet, dass wegen der zunehmenden Internetauftritte, es nicht mehr möglich war den Knabenchor beizubehalten. Es erwies sich auch als schwierig einigen von den Männerchor dazu zu überreden sich mit einem kleinen operativen Schnitt zu einer höheren Tonlage zu verhelfen. Die Lösung kam natürlich aus der Universität, aus der Physikabteilung. Seitdem soll der Chor Helium verwenden um die höheren Töne zu erreichen. https://www.youtube.com/watch?v=ukDAfF0-8q8

Der zweiter Beitrag kam von der zoologischen Abteilung der Universität. Es war ein Bildgag. Man hätte ein neues gestreiftes Nashorn entdeckt. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=657235400980978&set=a.657235430980975.1073741841.125405637497293&type=1&relevant_count=1

Mit dem Blick zum möglichen Abgang Schottlands aus dem vereinigten Königreich, berichtete die renommierte Zeitung „The Telegraph“, dass sofort nach der Unabhängigkeit neue Pfundmünzen gemünzt werden. Das Profil von Alex Salmond, Schottlands Premierminister, wird das Bildnis der Queen ersetzen. http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/scotland/scottish-politics/10735711/Alex-Salmond-to-replace-the-Queen-on-new-Scottish-pound-coin.html

Tuesday 25 March 2014

Wirtschaft GB: Nord-Süd Gefälle und Knotenpunkt London

Wer sich ein bisschen länger mit Großbritannien befasst und gelegentlich beim Besuch die BBC Nachrichten zuhört, dem werden einige, oft-verwendete Ausdrücke eingeprägt. Es wird vom „North-South Divide“ (das Nord-Süd-Gefälle) gesprochen und London dominiert überhaupt in den Nachrichten.


Bevölkerungsdichte GB - Office for National Statistics 2011
Bevölkerungsdichte DE - Readers Digest Atlas

Eine Karte der Bevölkerungsdichte Großbritanniens zeigt vier geballte Gebiete. So schlimm sieht es gar nicht aus im Vergleich zu Deutschland. Im Südosten sitzt ganz deutlich London als ein Knoten. Auf halber Höhe zwischen Wales und der Wölbung von East Anglia findet man Birmingham, Wolverhampton und Coventry. Fast halbwegs hoch in der Mitte Großbritanniens gibt es die Ballung durch die Großstädte Liverpool, Manchester und Leeds. Dann geht es weiter hoch nach Schottland bevor man wieder eine dichtere Bevölkerung zwischen Glasgow und Edinburgh sieht.

Doch im englischen Sprachgebrauch wird schon angedeutet wie die Verhältnisse wirklich sind. Birmingham, nur 200 km von London, gilt nämlich als „Midlands“ - die Mittelländer. Liverpool und Manchester sind definitiv „Up North“, also im Norden. Und Schottland, tja, ist eben Schottland.

GB Mietkosten 3 Zimmerwohnung zu £550 pro Monat. Blau = erschwinglich, Braun = zu teuer. von BBC Seiten "Where can I afford to live"
DE Kaltmieten pro Quadratmeter. Von Scout 24 - Corporate Blog



Wenn wir uns nun die Mietpreise anschauen, dann sieht man ganz deutlich, es gibt einen sehr teuren Süden Englands (den sich viele nicht leisten können) im Vergleich zum Rest des Landes. Die Ausnahme sind die großen Ländereien im hohen Norden Schottlands. Da sind die Wohnkosten in Deutschland viel gleichmäßiger übers Land verteilt.

GB Autobahnnetzwerk. Chris Marshal 2001
DE Autobahnnetzwerk. Wikipedia

Nun zu London. Schaut man sich das britische Autobahnnetzwerk an, dann sticht London hervor als der Knotenpunkt des Landes. London, ein Fünftel der britischen Wirtschaft. Magnet für täglich 800.000 Pendler, von denen manche wirklich sogar vom (britischen) Norden herunterreisen. Dazu ist London auch noch das Finanz- und Regierungszentrum. Boris Johnson, London Mayor, zitiert oft dass das Bevölkerungswachstum der Hauptstadt einer vollen U-Bahn Ladung pro Tag entspricht.

Für deutsche Firmen die den britischen Markt anpeilen, sind deshalb London und der Süden oft das betörende Hauptziel.

Doch wer die Scheuklappen abzieht und nach Norden schaut, sieht auch dort Marktchancen und Lücken, kostengünstigere Anlagen und Angestellte.

Die Village People sangen vielleicht "Go West" in ihrem Schlager. Mein Vorshlag ist eher - "Go North"!

Tuesday 18 March 2014

Marketing mit dem Münchhausener Zopf-Prinzip

Hurra! Unser neuester Bericht ist veröffentlicht worden. „Team work and technology“ ist in der Februar Ausgabe von “The Technologist“ erschienen. Kollege, Zahntechnikermeister und Freund Ulrich Heker, Inhaber von Teeth’R‘US berichtet über die Anwendung von Skype über Landesgrenzen hinaus im zahnmedizinischen Bereich. (Ich hab ihn übersetzt und der britischen Mentalität angepasst).


Doch was hat dies mit Marketing und Münchhausens Zopf zu tun?

Ich lernte Ulli vor einigen Jahren kennen im Rahmen Markterkundungsreise aus Nordrhein-Westfalen nach Großbritannien die ich für die Handwerkskammer betreute. Es stellte sich bald heraus, dass es zwei große Hindernisse gab.

Erstens gab es viele Konkurrenten, die sich an der vermeintlichen zahnärztlichen Goldmine Großbritannien bereichern wollten. Zweitens, die britischen Zahnärzte hatten überhaupt keine Kenntnis von der deutschen Zahntechnik.

Mein Rat:

„Du musst dich am eigenen Zopf über die Konkurrenz empor ziehen und gleichzeitig deine zukünftigen Kunden über diese bessere Technik erziehen!“ 

Zu meiner freudigen Überraschung war Ulli bereit diesen neuen Weg vorsichtig einzuschlagen.

Der Weg führte zu der Verfassung von Berichten über Methoden wie Teleskopkronen, die hier in Großbritannien fast unbekannt waren, in zahntechnischen Zeitschriften. So erwarb sich Ulli den Ruf als Experte und Ansprechpartner für britische Zahnärzte. Weiterhin gab es ihm Material für sein Email Marketing.

Diese Strategie können sie auch selber in Ihrem Geschäftsbereich als Teil Ihres Einstiegs in den britischen Markt verwenden. Befolgen Sie diese drei Regeln:

  1. Schreiben Sie einen informativen Bericht über eine Facette ihres Fachwissens.
  2. Vermeiden Sie auf jedem Fall eine zu offensichtliche Werbung.
  3. Lassen Sie ihren Bericht übersetzen und lassen sie ihn auch von einem Muttersprachler unserem "Way of Life" ampassen.

Nebenbei bemerkt: Die Geschichten des Freiherrn von Münchhausen wurden zuerst von dem geflüchteten deutschen Gelehrten Rudolf Erich Raspe in England, in englischer Sprache, verfasst. Übersetzungen und Neuerzählungen kamen nachher durch Gottfried August Bürger in den deutschen Sprachraum.

Ich bin Ihnen gern bei der Bearbeitung Ihrer Berichte in GB behilflich.

Tuesday 11 March 2014

Soziale Medien für Business Marketing, wo fang ich an?

Sind Sie Einsteiger in der Verwendung von „Social Media“ als Teil ihrer Marketingstrategie? Oft ist dem erste Rat den Sie begegnen, "Sorgen Sie zuerst für eine klare Soziale Medien Vermarktungsstrategie für Ihre Firma ehe Sie weiterfahren."

Doch wie können Sie dies erfolgreich erreichen, wenn sie als Einsteiger noch nicht genügend über soziale Medien informiert sind?

Dieser Bericht soll Ihnen bei den ersten Schritten helfen.

Schauen wir uns mal an was andere Social Media Marketing Firmen tun und wie sie denken. Die Angaben kommen von dem hauptsächlich amerikanischen "Social Media Marketing Industry Report 2013" und basieren auf Antworten von 3025 Teilnehmern. (Ich kann den vollen Bericht empfehlen, er ist hier erhältlich www.socialmediaexaminer.com).

Die Vorteile von Social Media Marketing


Die folgende Grafik zeigt den Anteil der positiven Antworten in Prozent auf neun verschiedenen Leistungen.




Mehr als drei Viertel der Teilnehmer sahen eine erhöhte Marktpräsenz und einen Anstieg in der Anzahl von Besuchern zu ihren Webseiten als die Hauptvorteile von Social Media Marketing. An dritter Stelle stand die Fähigkeit mehr Einsichten in den eigenen Markt zu gewinnen. Nur 43 % notierten eine sofortige Umsatzsteigerung. Diese stieg jedoch an bei Firmen die schon seit längerer Zeit ihr Marketing mit Social Media betreiben.

Der sofortige Vorteil von Social Media Marketing besteht aus erhöhter Sichtbarkeit und Interaktion mit ihren Kunden. Hinzu kommt eine tiefere Einsicht in den eigenen Markt.

Welche soziale Medien?


Diese Frage kann unterschiedlich interpretiert werden:

  1. Welche soziale Medien werden von Firmen verwendet?
    Oder
  2. Welches soziale Medium ist das wichtigste für Ihre Firma?

Die Antworten sind auch dadurch differenziert, ob Ihre Kunden andere Firmen sind (B2B Firmen) oder Endkunden (B2C Firmen).



B2B Firmen benutzen mehrere soziale Medien in ihren Vermarktungsstrategien. Facebook, LinkedIn und Blogs waren die am häufigsten verwendeten Medien. Geforlgt von YouTube, Google+ und Pinterest, dem neuesten Stern am Horizont. Facebook und LinkedIn waren die wichtigsten Medien wenn gefragt wurde, welches Soziale Medium würden Sie an erster Stelle einsetzen?




Für Vermarktung an Endkunden (B2C) wurden haupsächlich Facebook und Twitter verwendet, gefolgt von LinkedIn, Blogs und YouTube. Auch hier war Pinterest ein neuer Aufsteiger. Allerdings war Facebook mit einem Anteil von 67 % bei weitem das beliebteste soziale Medium für B2C Firmen. Blogs und Twitter folgten mit Anteilen von jeweils 19 % und 16 %.

Trends für 2014

Für 2013 hatten Firmen einen größeren Einsatz von YouTube, Pinterest und Google+ geplant. Ebenfalls im Aufwind befindet sich Podcasting, d.h. Tonbeiträge zum downloaden.

Die ersten Schritte ihrer eigenen Social Media Marketing Strategie

Meine persönlichen Empfehlungen sind wie folgend:

  1. Beginnen Sie zunächst mit EINEM sozialen Medium.
  2. Erstellen Sie ein interessantes persönliches Profil und/oder Firmenprofil im Medium Ihrer Wahl.
  3. Laden Sie einen engen Kreis von Geschäftsfreunden und Kollegen ein Ihrem bevorzugten sozialen Medium zu folgen.
  4. Benutzen Sie Ihre Mitgliedschaft um Information, Fakten und Kontakte in Ihrem Geschäftsbereich zu sammeln.
  5. Bitte tragen Sie auch Ihre eigenen interessanten und relevanten Beiträge zu Diskussionen und Gruppen bei.
  6. Bleiben Sie am Ball bis sie ein gutes Gespür für ihr ausgewähltes soziales Medium entwickeln.
  7. Die gewonnenen Fakten und Selbstvertrauen erlauben Ihnen dann Ihre Firmenstrategie zielgerecht anzupassen. Nun können Sie auch andere soziale Medien zu ihrer Vermarktungsstrategie hinzufügen.

Wie viel Zeit sollte ich in Social Media Marketing investieren?


Einsteiger verbringen oft weniger als 5 Stunden in der Woche mit Social Media Marketing. Mit zunehmendem Erfahrung steigt dies zu mehr als 6 Stunden pro Woche. Ein Drittel der Firmen investieren mehr als 11 Stunden in der Woche in ihrer Social Media Marketingstrategie. Wie sonst im Leben, je mehr Sie hineinstecken desto mehr können Sie ernten.

Wo erhalte ich weitere Hilfe und Informationen?


Ich kann den kostenlosen Bericht von www.socialmediaexaminer.com mit weiteren Statistiken und Einsichten in Social Media Marketing in 2013 empfehlen.

Tauschen Sie sich mit erfahrenen Freunden und Kollegen aus. Suchen Sie nach jemand der nicht nur willens ist seine Erfahrung mit Ihnen zu teilen, sondern auch die Fähigkeit hat dies verständlich zu erklären.

Eines meiner Netzwerke, 'The Huntingdonshire Business Network', hat Mitglieder die hilfreich und informiert sind über soziale Medien bei unseren Treffen. (Leider bedeutet dies für Sie eine Reise nach Cambridge!)

Halten sie auch Ausschau nach kostenlosen oder günstigen Kursen die Ihnen eine gute Einleitung in soziale Medien geben können. Ist der Lehrer gut, fantastisch! Dann lernen Sie direkt von Ihm. Wenn nicht, dann wenden Sie sich an ihre Klassenkameraden - somit gründen sie wenigstens eine Selbsthilfegruppe!

Wenn Sie Hilfe in Großbritannien brauchen, kann ich Ihnen natürlich behilflich sein.

Viel Glück mit ihren Social Media Marketing Abenteuer. Ich würde mich über Ihr Feedback freuen!

Tuesday 4 March 2014

Wenn es um Geld geht, gibt es noch Landesgrenzen

Keine Grenzen innerhalb der EU? Anscheinend doch wenn es um Geld geht. Wir hatten eine rege Diskussion darüber in der Gruppe "Anglo-German Business Network", auf dem sozialen Geschäftsnetzwerk LinkedIn.

Im Prinzip hat sich Europa auf die SEPA Regelung eingestellt, um finanzielle Handlungen zwischen den Mitglieder Staaten zu erleichtern. Die Kosten einer Geldüberweisung zwischen Länder sollten nicht die Kosten innerhalb eines Landes überschreiten.

Ja, alles schön und gut solange es innerhalb der Eurozone ist. Bei den britischen Banken ist das etwas anders. Man muss nämlich mit großer Mühe Pfund in Euro umtauschen und umgekehrt. Dies ist offensichtlich eine schwierige Tat die extra Gebühren verlangt.

Für diejenigen von uns die über die Landesgrenzen zwischen GB und der Eurozone Rechnungen verschicken ist es etwas unverständlich. Was bei uns per Knopfdruck als einfache Umrechnung geht, scheint manchen Banken Kopfschmerzen zu bereiten. Ein Teilnehmer an der Diskussion wurde sogar gebeten ein Extrakonto mit monatlichen Gebühren aufzustellen PLUS Bearbeitungsgebühren für jede Auslandsüberweisung, einfach nur um seine Europa Zahlungen zu bearbeiten. Einfach unverschämt!

Als Geschäftsleute, ob in Deutschland oder in Großbritannien, sollten wir aber versuchen es so einfach wie möglich für unsere Kunden zu machen, damit sie wenigstens nicht schikaniert werden.

Mein Ratschlag ist, die Rechnung in der Landeswährung des Kunden auszustellen. Da entstehen möglicherweise Bank Handlungskosten beim Wechsel zur eigenen Währung. Die würde ich automatisch im Kostenvoranschlag einbauen. Nicht die beste Lösung für uns aber hoffentlich gibt es zufriedene Kunden.

Wenn es schon einen regen Handel gibt, da lohnt es sich auch ein örtliches Konto im Kundenland aufzustellen um dort die Rechnungen einzahlen zu lassen.

O.K., höre ich schon die Stimmen. Jetzt noch die nächste Frage. Was passiert denn mit Mehrwertsteuer? Das ist wohl Thema für einen späteren Bericht.

Interesse an GB? Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen.

Chris Thomas, Milton Contact Ltd

Tuesday 25 February 2014

Was gelernt zu Firmen-Namen, Logos und Werbesprüche

Letzten Freitag gab es eine Bedeutende Vorstellung, über die Verbindung zwischen Firmenname, Logo und Werbeslogan für unsere eigenen Firmen. Les Hammond, Leiter von Driving Risk Matters, gab uns einen Überblick zu diesem Thema mit Humor und erklärte dann was für einen Einfluss diese Gedanken auf seiner eigenen Firma hatten.

Les bietet Firmen Hilfe bei der Risikoplanung für Ihre Fahrzeuge und Fahrer. Als ich zuerst mit ihm ins Gespräch kam vor einigen Monaten sprudelte er noch vor olympischer Begeisterung, nachdem er erfolgreich mehrere tausende Fahrer für Sportler und Ihre Begleitung für die Londoner Olympiade 2012 ausgebildet hatte. Danach gründete er seine eigene Firma und die Leitsätze seiner Präsentation am Freitag waren Gedanken die noch frisch in seinem Gehirn saßen.

Sein neuer Firmenname, Driving Risk Matters, entwickelte sich mit viel grübeln und testen. Er wollte dass der Name sofort etwas über die Firma aussagt. Grob übersetzt bedeutet er „Fahrer Risiko ist von Belang “. Wie immer in der englischen Sprache kann der Satz auch anders gelesen werden (wir lieben die Doppeldeutigkeit), „Aktiv Risikothemen anpeilen“. Der Kern seiner Firmenfunktion wurde dadurch schon mit dem Namen hervorgehoben.

Nun kann der Logoentwurf. Unzufrieden mit den Gedanken von Designern die er ansprach, entwickelte er seinen eigenen Entwurf. Verschachtelte Umrisse von einem Kopf mit einer Straße die zum Kern des Gehirns führt. Man sieht‘s besser gleich im Logo Bildnis selbst! Wieder gibt es eine Verknüpfung von Straße= fahren, zum Gehirn= Denken und den mehreren Köpfen= Fahrer. Genial!


Zuletzt kommen wir zur „Strapline“, dem Werbeslogan. Ich beneide Les für seine Findigkeit für kurze bündige und relevante Sprüche. Aber auch er knobelte an Wortverbindungen herum bis er den fand der ihn am besten gefiel: Die kurze Version „Concept to Compliance“ (vom Konzept zur rechtlichen Einhaltung“. Eine ausführlichere Version „Helping you run your company fleet with fewer accidents, lower running costs and less stress“ (Hilfe bei der Leitung Ihrer Firma mit weniger Unfällen, geringeren Betriebskosten und weniger Stress).

Freitags ist mein Netzwerktag und Les Hammond‘s Vorstellung war Teil unser wöchentliches Treffens beim Huntingdonshire Business Network. Auf dem Heimweg begleitete ich einen weiteren Geschäftsfreund, Richard Wishart, Delivery Management. Natürlich plauderten wir über die heutige Einsichten. Komischerweise habe ich einen kurz und bündigen Werbesatz auf Deutsch für meine Beratertätigkeit für deutsche Firmen die nach England kommen „Beraten, Verbinden, Begleiten“ (einen Dank übrigens an Ulrich Heker, Teeth’R’US, der diesen Satz Vorschlag). Aber langsam wurde ich unzufrieden mit meinem englischen „Helping you communicate in print, pictures and person, locally and internationally“. Richard drehte sich zu mir und sagte „Wie wärs mit: „Getting Your Message Across“?“ (Ihre Botschaft übermitteln/vermitteln).

Da sieht man die Kraft und unerwarteten Vorteile vom Netzwerken!

Komischerweise, fällt es mir viel einfacher anderen bei ihrer Formulierung zu helfen. Es macht regelrechten Spaß einen deutschen Artikel oder Firmen Bericht ins englische zu übertragen und zu optimieren. Der bisherige Höhepunkt dieser Woche war die Erscheinung meines Artikels für Teeth’R’US in der zahnärztlichen Fachzeitschrift „Dental Technician“. Mit dem Titel „Team work and technology“ handelt der Bericht von der praktischen Anwendung von Skype im zahntechnischen und zahnärztlichen Labor über Landesgrenzen.

Fanden sie‘s interessant? Dann bitte abonnieren (oben rechts) um zukünftige Berichte per E-Mail zu bekommen.

Kann ich Ihnen helfen? Rufen Sie mich an - 0044 1223 440024 - oder schicken Sie mir eine E-Mail an chris@miltoncontact.com

Wednesday 19 February 2014

Britische Wirtschaft und ein künstlerisches Paradigmenwechsel

Dreimal gute Nachrichten in dieser Woche in GB, zum Erstaunen der Medien! Inflationsrate, Arbeitslosenzahlen und das Hochwasser, alle sind im Abklang.

Die Inflationsrate im Januar durchbrach zum ersten Mal die 2% Bodenlage, mit 1,9%. Heute hatten wir das die Arbeitslosenzahlen weiter gesunken sind und bei einem neuen Tief von 7,1% liegen. Damit sind einzig zwei Schwellenwerte überschritten worden, die als Auslöser für eine Änderung der Zinsrate durch die Bank of England ursprünglich galten. Doch die Zinsrate von 0,5 % wird vorerst auf nächste Zeit noch beibehalten.

Das erfreuliche an den Arbeitslosenzahlen ist, dass auch die schwersten betroffenen Gruppen, wie die Jugendlichen, einen abklang sahen. Langsam verbreitet sich ein vorsichtiger Optimismus zur britischen Wirtschaftslage. Doch wir Briten werden nicht vergessen dass unsere Löhne und Einkommen bei einem ein-prozentigen Anstieg immer noch der Inflationsrate hinterher hinken.

In dieser Woche klingen auch endlich die Hochwasser an der Themse ab. Reporter konnten endlich ein paar Stunden Sonne genießen und die Gummistiefel ausziehen. Doch für die von der Flut betroffenen steht noch ein langer Weg zur Wiederkehr in ihren Häusern vor. Nach den ersten politischen Machtkämpfen in der letzten Woche, widmete sich Premierminister David Cameron fast ausschließlich an die betroffenen, zu meinem Respekt.

Am Wochenende hatte ich eine erfreuliche Rolle, als ich als Sprecher für die Cambridge Open Studios die Jahreshauptversammlung leitete. Eine Organisation von Künstlern, von Künstlern geleitet, organisiert die Cambridge Open Studios jährlich Tage der offenen Tür für teilnehmende Künstlerstudios, an vier Wochenenden im Juli. Ich nehme als Hobbyfotograf auch daran teil.

Vor vier Jahren standen wir vor dem Konkurs. Mit der Wirtschaftskrise kam der Entzug von öffentlichen Mitteln. Wir hätten untergehen können, stattdessen durchzogen wir einen Paradigmenwechsel. Statt einem festen Büro mit Angestellten und langwierigen, auf Papier verwalteten Prozeduren, entschlossen wir uns ganz digital zu organisieren. Unsere Mitglieder, zu der Zeit etwa 200, hielten die Treue als wir den Versuch unternahmen. Schon im ersten Jahr waren unsere Ziffern im schwarzen, und wir sind von Jahr zu Jahr weiter gewachsen. Durch Selbstfinanzierung sind wir nun eine Organisation mit über 470 Teilnehmer und mit einem großen finanziellen Polster.

Für uns war das der beste Beweis, dass man in eine Wirtschaftskrise nicht einfach nur durchhalten muss, sondern dass man auch viel Erfolg haben kann wenn man anders denkt.

Und wenn sie im Juli nach Cambridge kommen, sind Sie als Besucher bei unseren Studios willkommen!


Tuesday 11 February 2014

Sonnige Wirtschaft, verregnetes Großbritannien

Endlich geht es wieder bergauf in Großbritannien. Wirtschaftswachstum liegt über 2% und das BIP für 2014 wird mit durchschnittlich 2,7% vorhergesagt.

Die positive Wirtschaftslage spiegelt sich nun auch in unseren Stadtzentren wieder, wo die Anzahl der leeren Geschäfte (Shop Vacancy Rate) unter 14% gesunken ist. Es lohnt sich allerdings die Ziffern näher anzuschauen, denn es gibt große regionale Unterschiede.

Markt in Cambridge Zentrum


Einerseits haben wir den Nordwesten Englands, wo 17% der Einzelhändler leer stehen. Andererseits hat Cambridge, das Zentrum keine 2 km von mir, nur 6% leere Geschäfte - die Ziffer stammt sogar noch vom letzten Jahr. Im Durchschnitt schneiden die Kleinstädte mit weniger als 200 Einzelhändlern gut ab mit nur 9% leere Plätze. Mittelgroße Städte stehen bei 12% und Einkaufszentren bei 15,4%. London, immer das Wirtschaftszentrum des Landes, treibt einen regen Handel mit nur 9% der Geschäfte unbesetzt.

Ein etwas unangenehmerer Trend wird durch die Städte mit den größten Einkaufszentren erzeugt, deren Wachstum sich nämlich negativ auf die umliegenden kleineren Städte auswirkt.

Doch momentan dominiert das Regenwetter unsere Nachrichten. Die anscheinend unaufhörliche Reihenfolge von Stürmen, die von Westen her auf den Süden prallen, haben das Land so mit Regen gesättigt dass wir nun Überschwemmungen in Somerset und entlang der Themse haben. Obwohl diese hauptsächlich durch die Milliarden Tonnen Wasser aus dem Himmel erzeugt werden, wendet sich die Wut der Betroffenen und der Medien gegen die Politiker und zuständige Behörden, deren angebliche Sparsamkeit oder Misswirtschaft wesentlich zu dem Problem beigetragen haben.

Hochwasser in Huntingdon an der Great Ouse

Auch Cambridge und die umliegenden Fens, tief liegendes Neuland das zum Teil auch unterm Meeresspiegel liegt, erleben Hochwasser. Zum Glück wird das durch die Auen wie geplant verteilt.

Deshalb verstehen besonders die Bauern in unserer Gegend die Notlage von ihren Kollegen im Süden Englands. George Munns, von Westmoor Farm in der Nähe von Chatteris will 230 Tonnen Zuckerrüben von seinem Hof nach Somerset zu den betroffenen Milchhöfen liefern, damit sie ihr Vieh noch weiter füttern können. Seitdem dies bekannt wurde, ist er von Anrufen mit weiteren Hilfsangeboten überschüttet worden.

Chris Thomas
Milton Contact Ltd
Helping you communicate in print, pictures and person.

Sunday 2 February 2014

England, Schottland und die EU - Stein, Papier, Schere Spiel

Eigentlich kann man nur Mitleid mit Prime Minister Cameron haben. Der starke rechte Flügel in der Konservativen Partei verpflichtet ihn zu einem Volksentscheid über Großbritanniens Mitgliedschaft in der EU. Am liebsten würden sie Großbritannien mit einer politischen Schere aus der EU herausschneiden.

Doch diese Woche hat das House of Lords, die zweite Kammer im britischen Parlament, einen Antrag auf einen Gesetzentwurf zur Volksentscheidung zurückgewiesen. Eine zweite Niederlage für Cameron war die Zurückweisung des französischen Staatschefs, dem der Premierminister um Unterstützung für EU Reformen bat.

Die Regierung hofft, dass die Rede von Gouverneur Carney, Bank of England, sich positiv für eine andere Volksentscheidung einsetzt, nämlich über den Schritt zur Unabhängigkeit Schottlands. Schottland will nämlich das Pfund beibehalten. Gouverneur Carney wies darauf hin, dass dies eine finanzielle Abhängigkeit vom restlichen Großbritannien bedeuten würde.

Dieser Scherenschnitte zur Unabhängigkeit, Streitigkeiten um Papiergeld, sind allerdings Kleinigkeiten in einem Land mit jahrtausendlanger Tradition. Wir kehren zurück zu einem harten, steinernen Kern, den ‚Stone of Scone‘ und seine wichtige Rolle bei der Krönung des nächsten Staatsoberhauptes!

Der ‚Stone of Scone‘ ist ein Stück schottischer Sandstein, ca. 660 mm x 455 mm x 270 mm, der bei der Krönung eines schottischen Königs, unterm Thron saß. Nach alten Sagen brachten die dalriadaischen Skoten diesen Stein aus dem irischen Königsreich nach Schottland. Fergus Mór mac Eirc wurde als erster schottischer König auf diesem Stein im Jahr 501 nach Christi gekrönt.

In 1296 brachte der englische König Eduard I den Stein als Kriegsbeute zurück nach Westminster. Er wurde in den königlichen Thron ‚King Edward's Chair‘ eingebaut, auf dem seitdem die meisten britischen Könige gekrönt worden sind. Ein Vertrag zwischen Schottland und England im Jahre 1328 sollte eine Heimkehr des Steines erlauben, doch dies wurde durch öffentliche Demonstrationen in England verhindert.

Erst nach der Vereinigung des schottischen und englischen Königreichs unter James I von England (James VI von Schottland), erfüllte der ‚Stone of Scone‘ wieder seine Rolle als Königstein für Schottland.

1996 kehrte der‚Stone of Scone‘ endlich wieder zurück nach Schottland. Nun ruht er im Krohn Zimmer von Edinburgh Castle mit den Kronjuwelen Schottlands. Nach derzeitigen Abkommen wird der Stein wieder nach Westminster gebracht, zur Krönung des nächsten Staatsoberhauptes.

Die große Frage ist, was geschieht nun, beim Austritt von Schottland aus Großbritannien? Schottischer Premierminister Alex Salmond will vorerst das Königshaus auch in Schottland als Staatsoberhaupt beibehalten. Die schottische Kirche hat schon darauf hingewiesen, dass dies eine separate Krönung in Schottland bedarf.

In einem politischen Spiel von, Stein, Papier, Schere besteht nun die Frage, wird der ‚Stone of Scone‘ nun seinen ewigen Ruhestand in Schottland, unter einem schottischen Thron, haben?

Wednesday 15 January 2014

An neue Business-Einsteiger in Soziale Medien - Offener Brief



Hallo Lieber Leser,

Bitte entschuldigen Sie meine britische Unförmlichkeit und gelegentliche Problematik mit der deutschen Rechtschreibung.

LinkedIn ist einer der effektivsten sozialen Medien im englischen Sprachraum für Geschäftsleute. Eine Suche nach ihren Namen mit Google ergibt Ihr Profil auf der ersten Suchseite. Es ist daher äußerst wichtig, dass man schon einen informativen Eindruck zur Person bekommt wenn man auf Ihr Profil klickt.

Mein persönlicher Ratschlag (my personal recommendation) ist, Ihr Profil mit mehr Information bestücken. In dieser vernetzten Welt werden Entscheidungen getroffen aufgrund von vorhandener Information. Wenn Ihr Profil mehr aussagt als das eines anderen gleichgestellten Kontakts mit weniger Information, dann haben Sie einen sofortigen Vorteil.

Ich, zum Beispiel würde gerne wissen, an welchen Projekten sind letzter Zeit gearbeitet haben, wo Ihre Stärken liegen (und vielleicht auch was sie gerne vermeiden würden!), Was sie motiviert, woran sie professionell Spaß haben, wonach sie suchen!

Auch in einer Welt wo man vorsichtig sein muss wie viel persönliche Informationen man freigibt, ist es möglich ein professionelles Profil zu erstellen. Überlegen Sie mal wie Sie entscheiden ob Sie kontakt zu jemanden aufnehmen in Ihren sozialen Medien.

Die einzige Einschränkung ist, sagen sie nichts dass sie nicht anderswo öffentlich sagen würden. (Treat everything you say online as effectively in the Public Domain).

Das lässt sich leicht sagen, doch schauen Sie mal auf mein LinkedIn Profil http://uk.linkedin.com/in/christhomas01. Sie werden wahrscheinlich im gleichen Maße Anregungen finden und auch Beispiele denen sie nicht folgen möchten! Aber ich hoffe dass sie ein besseres Bild haben von wer ich bin und wie ich arbeite. Vielmehr als wenn ich einfach „Director of Milton Contact Ltd“ als einzigen Satz dort gelassen hätte.

Ich arbeite als eine Mikrofirma hier in Cambridge. Soziale Medien spielen eine große Rolle in meinen Kontaktkreisen. Soziale Medien wie Twitter, Facebook, LinkedIn, Google+, Skype und Blogs erlauben einen ausgezeichneten regelmäßigen Kontakt mit Geschäftspartnern und Freunden.

Durch soziale Medien bleibe ich im Gedächtnis meiner Kontakte. Gleichfalls bin ich auch besser über deren Tätigkeiten informiert. Wenn dann eine gegenseitige Gelegenheit für Zusammenarbeit oder für Weiterleitung an andere erscheint, dann sind wir bereit diese Chance wahrzunehmen.

Der springende Punkt ist das Wort sozial. Es geht darum in Kontakt und in Kenntnis zu bleiben. Dabei ist es äußerst wichtig Interesse an den anderen Menschen zu haben. Wer einfach versucht durch soziale Medien zu verkaufen, der wird schnell als aufdringlich und noch schlimmer, langweilig empfunden.

Haben Sie es bis hierhin im Text geschafft?  Dann vielen Dank für Ihre Geduld mit meinem Wortschwall.

Wenn sich unsere Interessen überschneiden, dann würde ich gerne mehr über ihre Arbeit und Tätigkeit durch LinkedIn/E-Mail/andere soziale Medien erfahren!

Mit freundlichen Grüßen aus Cambridge,

Chris

Dr Chris Thomas
Director Milton Contact Ltd
http://uk.linkedin.com/in/christhomas01

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