Wednesday 19 February 2014

Britische Wirtschaft und ein künstlerisches Paradigmenwechsel

Dreimal gute Nachrichten in dieser Woche in GB, zum Erstaunen der Medien! Inflationsrate, Arbeitslosenzahlen und das Hochwasser, alle sind im Abklang.

Die Inflationsrate im Januar durchbrach zum ersten Mal die 2% Bodenlage, mit 1,9%. Heute hatten wir das die Arbeitslosenzahlen weiter gesunken sind und bei einem neuen Tief von 7,1% liegen. Damit sind einzig zwei Schwellenwerte überschritten worden, die als Auslöser für eine Änderung der Zinsrate durch die Bank of England ursprünglich galten. Doch die Zinsrate von 0,5 % wird vorerst auf nächste Zeit noch beibehalten.

Das erfreuliche an den Arbeitslosenzahlen ist, dass auch die schwersten betroffenen Gruppen, wie die Jugendlichen, einen abklang sahen. Langsam verbreitet sich ein vorsichtiger Optimismus zur britischen Wirtschaftslage. Doch wir Briten werden nicht vergessen dass unsere Löhne und Einkommen bei einem ein-prozentigen Anstieg immer noch der Inflationsrate hinterher hinken.

In dieser Woche klingen auch endlich die Hochwasser an der Themse ab. Reporter konnten endlich ein paar Stunden Sonne genießen und die Gummistiefel ausziehen. Doch für die von der Flut betroffenen steht noch ein langer Weg zur Wiederkehr in ihren Häusern vor. Nach den ersten politischen Machtkämpfen in der letzten Woche, widmete sich Premierminister David Cameron fast ausschließlich an die betroffenen, zu meinem Respekt.

Am Wochenende hatte ich eine erfreuliche Rolle, als ich als Sprecher für die Cambridge Open Studios die Jahreshauptversammlung leitete. Eine Organisation von Künstlern, von Künstlern geleitet, organisiert die Cambridge Open Studios jährlich Tage der offenen Tür für teilnehmende Künstlerstudios, an vier Wochenenden im Juli. Ich nehme als Hobbyfotograf auch daran teil.

Vor vier Jahren standen wir vor dem Konkurs. Mit der Wirtschaftskrise kam der Entzug von öffentlichen Mitteln. Wir hätten untergehen können, stattdessen durchzogen wir einen Paradigmenwechsel. Statt einem festen Büro mit Angestellten und langwierigen, auf Papier verwalteten Prozeduren, entschlossen wir uns ganz digital zu organisieren. Unsere Mitglieder, zu der Zeit etwa 200, hielten die Treue als wir den Versuch unternahmen. Schon im ersten Jahr waren unsere Ziffern im schwarzen, und wir sind von Jahr zu Jahr weiter gewachsen. Durch Selbstfinanzierung sind wir nun eine Organisation mit über 470 Teilnehmer und mit einem großen finanziellen Polster.

Für uns war das der beste Beweis, dass man in eine Wirtschaftskrise nicht einfach nur durchhalten muss, sondern dass man auch viel Erfolg haben kann wenn man anders denkt.

Und wenn sie im Juli nach Cambridge kommen, sind Sie als Besucher bei unseren Studios willkommen!


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