Wednesday 16 July 2014

Fahrrad und Arbeit in Cambridge im Juli

„Get on your bike!“ (im Sinne: „Nimm Dein Fahrrad um im breiteren Umfeld nach Arbeit zu suchen (du Faulpelz)“, Politiker Norman Tebbit) war in den 80er Jahren ein kontroverser Spruch während der damaligen Wirtschaftskrise. Nun haben wir mehr Arbeit und schauen stattdessen anderen beim Radfahren zu!

 Tour de France in Cambridge photo album
Tour de France peleton in Cambridge July 7 2014

Arbeitslosigkeit in Großbritannien erreichte heute einen neuen Tiefwert, mit 6,5 % oder ca. 2,12 Millionen Arbeitslose. Die oberflächlich gute Nachricht hat jedoch dunkle Untertöne. Preis Inflation stand im Juni bei 1,9 % aber es gab keine gleich starken Lohnsteigerungen in den letzten Monaten. Wir Briten arbeiten für weniger Geld und müssen mehr für unsere Lebenskosten zahlen.

Der dramatische Schwung gegen Europa in den britischen Wahlen zum Europaparlament hat seinen Einfluss auf Premierminister David Camerons Kabinettwechsel ausgeübt. Öffentliche Befürworter von Europa, wie Kenneth Clarke, sind ausgeschieden und eher Europa kritische Politiker, wie der neue Außenminister Philip Hammond, wurden eingeladen.

Heute (Mittwoch) werden wir sehen ob Lord Hill als neuer EU-Kommissar in Brüssel angenommen wird. Einerseits wird Lord Hill als Anti Europäer beschrieben, von rechts wird er eher als pro EU betrachtet. The Guardian und The Independent bezeichnen ihn als einen kompetenten Verhandler. Wir pro Europäer können nur hoffen.

Zu erfreulicheren Nachrichten, falls Sie es nicht wussten, die Tour de France verbrachte einen Tag in Cambridge. Mit meiner Kamera gerüstet, schlenderte ich schon früh in die Stadt hinein um die Leute, Feste, und Route anzuschauen. Trotz der 100.000 Besucher konnte man gut einen Platz an der Straße finden.

Nach einer erfrischenden Tasse Tee in Browns, gegenüber vom imposantem Fitzwilliam Museum, wanderte ich noch ein bisschen in südliche Richtung um einen guten Blickpunkt mit meiner Kamera zu haben. Zum Glück hatte ich die Karnevalskarawane auf dem Hinweg noch vor der Abfahrt gefunden, denn alles zischte im Hochtempo an den Zuschauern vorbei. Nach 2 Stunden Warten, unterbrochen von dem Jubel für jeden Polizisten der auf einem Motorrad vorbeifuhr, kam endlich das Peloton. Sieben automatische Klicks mit der Kamera - und es war vorbei! Doch wir Zuschauer haben die Atmosphäre eines einzigartigen Ereignisses in unserer kleinen Stadt genossen.

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