Tuesday, 25 March 2014

Wirtschaft GB: Nord-Süd Gefälle und Knotenpunkt London

Wer sich ein bisschen länger mit Großbritannien befasst und gelegentlich beim Besuch die BBC Nachrichten zuhört, dem werden einige, oft-verwendete Ausdrücke eingeprägt. Es wird vom „North-South Divide“ (das Nord-Süd-Gefälle) gesprochen und London dominiert überhaupt in den Nachrichten.


Bevölkerungsdichte GB - Office for National Statistics 2011
Bevölkerungsdichte DE - Readers Digest Atlas

Eine Karte der Bevölkerungsdichte Großbritanniens zeigt vier geballte Gebiete. So schlimm sieht es gar nicht aus im Vergleich zu Deutschland. Im Südosten sitzt ganz deutlich London als ein Knoten. Auf halber Höhe zwischen Wales und der Wölbung von East Anglia findet man Birmingham, Wolverhampton und Coventry. Fast halbwegs hoch in der Mitte Großbritanniens gibt es die Ballung durch die Großstädte Liverpool, Manchester und Leeds. Dann geht es weiter hoch nach Schottland bevor man wieder eine dichtere Bevölkerung zwischen Glasgow und Edinburgh sieht.

Doch im englischen Sprachgebrauch wird schon angedeutet wie die Verhältnisse wirklich sind. Birmingham, nur 200 km von London, gilt nämlich als „Midlands“ - die Mittelländer. Liverpool und Manchester sind definitiv „Up North“, also im Norden. Und Schottland, tja, ist eben Schottland.

GB Mietkosten 3 Zimmerwohnung zu £550 pro Monat. Blau = erschwinglich, Braun = zu teuer. von BBC Seiten "Where can I afford to live"
DE Kaltmieten pro Quadratmeter. Von Scout 24 - Corporate Blog



Wenn wir uns nun die Mietpreise anschauen, dann sieht man ganz deutlich, es gibt einen sehr teuren Süden Englands (den sich viele nicht leisten können) im Vergleich zum Rest des Landes. Die Ausnahme sind die großen Ländereien im hohen Norden Schottlands. Da sind die Wohnkosten in Deutschland viel gleichmäßiger übers Land verteilt.

GB Autobahnnetzwerk. Chris Marshal 2001
DE Autobahnnetzwerk. Wikipedia

Nun zu London. Schaut man sich das britische Autobahnnetzwerk an, dann sticht London hervor als der Knotenpunkt des Landes. London, ein Fünftel der britischen Wirtschaft. Magnet für täglich 800.000 Pendler, von denen manche wirklich sogar vom (britischen) Norden herunterreisen. Dazu ist London auch noch das Finanz- und Regierungszentrum. Boris Johnson, London Mayor, zitiert oft dass das Bevölkerungswachstum der Hauptstadt einer vollen U-Bahn Ladung pro Tag entspricht.

Für deutsche Firmen die den britischen Markt anpeilen, sind deshalb London und der Süden oft das betörende Hauptziel.

Doch wer die Scheuklappen abzieht und nach Norden schaut, sieht auch dort Marktchancen und Lücken, kostengünstigere Anlagen und Angestellte.

Die Village People sangen vielleicht "Go West" in ihrem Schlager. Mein Vorshlag ist eher - "Go North"!

Tuesday, 18 March 2014

Marketing mit dem Münchhausener Zopf-Prinzip

Hurra! Unser neuester Bericht ist veröffentlicht worden. „Team work and technology“ ist in der Februar Ausgabe von “The Technologist“ erschienen. Kollege, Zahntechnikermeister und Freund Ulrich Heker, Inhaber von Teeth’R‘US berichtet über die Anwendung von Skype über Landesgrenzen hinaus im zahnmedizinischen Bereich. (Ich hab ihn übersetzt und der britischen Mentalität angepasst).


Doch was hat dies mit Marketing und Münchhausens Zopf zu tun?

Ich lernte Ulli vor einigen Jahren kennen im Rahmen Markterkundungsreise aus Nordrhein-Westfalen nach Großbritannien die ich für die Handwerkskammer betreute. Es stellte sich bald heraus, dass es zwei große Hindernisse gab.

Erstens gab es viele Konkurrenten, die sich an der vermeintlichen zahnärztlichen Goldmine Großbritannien bereichern wollten. Zweitens, die britischen Zahnärzte hatten überhaupt keine Kenntnis von der deutschen Zahntechnik.

Mein Rat:

„Du musst dich am eigenen Zopf über die Konkurrenz empor ziehen und gleichzeitig deine zukünftigen Kunden über diese bessere Technik erziehen!“ 

Zu meiner freudigen Überraschung war Ulli bereit diesen neuen Weg vorsichtig einzuschlagen.

Der Weg führte zu der Verfassung von Berichten über Methoden wie Teleskopkronen, die hier in Großbritannien fast unbekannt waren, in zahntechnischen Zeitschriften. So erwarb sich Ulli den Ruf als Experte und Ansprechpartner für britische Zahnärzte. Weiterhin gab es ihm Material für sein Email Marketing.

Diese Strategie können sie auch selber in Ihrem Geschäftsbereich als Teil Ihres Einstiegs in den britischen Markt verwenden. Befolgen Sie diese drei Regeln:

  1. Schreiben Sie einen informativen Bericht über eine Facette ihres Fachwissens.
  2. Vermeiden Sie auf jedem Fall eine zu offensichtliche Werbung.
  3. Lassen Sie ihren Bericht übersetzen und lassen sie ihn auch von einem Muttersprachler unserem "Way of Life" ampassen.

Nebenbei bemerkt: Die Geschichten des Freiherrn von Münchhausen wurden zuerst von dem geflüchteten deutschen Gelehrten Rudolf Erich Raspe in England, in englischer Sprache, verfasst. Übersetzungen und Neuerzählungen kamen nachher durch Gottfried August Bürger in den deutschen Sprachraum.

Ich bin Ihnen gern bei der Bearbeitung Ihrer Berichte in GB behilflich.

Tuesday, 11 March 2014

Soziale Medien für Business Marketing, wo fang ich an?

Sind Sie Einsteiger in der Verwendung von „Social Media“ als Teil ihrer Marketingstrategie? Oft ist dem erste Rat den Sie begegnen, "Sorgen Sie zuerst für eine klare Soziale Medien Vermarktungsstrategie für Ihre Firma ehe Sie weiterfahren."

Doch wie können Sie dies erfolgreich erreichen, wenn sie als Einsteiger noch nicht genügend über soziale Medien informiert sind?

Dieser Bericht soll Ihnen bei den ersten Schritten helfen.

Schauen wir uns mal an was andere Social Media Marketing Firmen tun und wie sie denken. Die Angaben kommen von dem hauptsächlich amerikanischen "Social Media Marketing Industry Report 2013" und basieren auf Antworten von 3025 Teilnehmern. (Ich kann den vollen Bericht empfehlen, er ist hier erhältlich www.socialmediaexaminer.com).

Die Vorteile von Social Media Marketing


Die folgende Grafik zeigt den Anteil der positiven Antworten in Prozent auf neun verschiedenen Leistungen.




Mehr als drei Viertel der Teilnehmer sahen eine erhöhte Marktpräsenz und einen Anstieg in der Anzahl von Besuchern zu ihren Webseiten als die Hauptvorteile von Social Media Marketing. An dritter Stelle stand die Fähigkeit mehr Einsichten in den eigenen Markt zu gewinnen. Nur 43 % notierten eine sofortige Umsatzsteigerung. Diese stieg jedoch an bei Firmen die schon seit längerer Zeit ihr Marketing mit Social Media betreiben.

Der sofortige Vorteil von Social Media Marketing besteht aus erhöhter Sichtbarkeit und Interaktion mit ihren Kunden. Hinzu kommt eine tiefere Einsicht in den eigenen Markt.

Welche soziale Medien?


Diese Frage kann unterschiedlich interpretiert werden:

  1. Welche soziale Medien werden von Firmen verwendet?
    Oder
  2. Welches soziale Medium ist das wichtigste für Ihre Firma?

Die Antworten sind auch dadurch differenziert, ob Ihre Kunden andere Firmen sind (B2B Firmen) oder Endkunden (B2C Firmen).



B2B Firmen benutzen mehrere soziale Medien in ihren Vermarktungsstrategien. Facebook, LinkedIn und Blogs waren die am häufigsten verwendeten Medien. Geforlgt von YouTube, Google+ und Pinterest, dem neuesten Stern am Horizont. Facebook und LinkedIn waren die wichtigsten Medien wenn gefragt wurde, welches Soziale Medium würden Sie an erster Stelle einsetzen?




Für Vermarktung an Endkunden (B2C) wurden haupsächlich Facebook und Twitter verwendet, gefolgt von LinkedIn, Blogs und YouTube. Auch hier war Pinterest ein neuer Aufsteiger. Allerdings war Facebook mit einem Anteil von 67 % bei weitem das beliebteste soziale Medium für B2C Firmen. Blogs und Twitter folgten mit Anteilen von jeweils 19 % und 16 %.

Trends für 2014

Für 2013 hatten Firmen einen größeren Einsatz von YouTube, Pinterest und Google+ geplant. Ebenfalls im Aufwind befindet sich Podcasting, d.h. Tonbeiträge zum downloaden.

Die ersten Schritte ihrer eigenen Social Media Marketing Strategie

Meine persönlichen Empfehlungen sind wie folgend:

  1. Beginnen Sie zunächst mit EINEM sozialen Medium.
  2. Erstellen Sie ein interessantes persönliches Profil und/oder Firmenprofil im Medium Ihrer Wahl.
  3. Laden Sie einen engen Kreis von Geschäftsfreunden und Kollegen ein Ihrem bevorzugten sozialen Medium zu folgen.
  4. Benutzen Sie Ihre Mitgliedschaft um Information, Fakten und Kontakte in Ihrem Geschäftsbereich zu sammeln.
  5. Bitte tragen Sie auch Ihre eigenen interessanten und relevanten Beiträge zu Diskussionen und Gruppen bei.
  6. Bleiben Sie am Ball bis sie ein gutes Gespür für ihr ausgewähltes soziales Medium entwickeln.
  7. Die gewonnenen Fakten und Selbstvertrauen erlauben Ihnen dann Ihre Firmenstrategie zielgerecht anzupassen. Nun können Sie auch andere soziale Medien zu ihrer Vermarktungsstrategie hinzufügen.

Wie viel Zeit sollte ich in Social Media Marketing investieren?


Einsteiger verbringen oft weniger als 5 Stunden in der Woche mit Social Media Marketing. Mit zunehmendem Erfahrung steigt dies zu mehr als 6 Stunden pro Woche. Ein Drittel der Firmen investieren mehr als 11 Stunden in der Woche in ihrer Social Media Marketingstrategie. Wie sonst im Leben, je mehr Sie hineinstecken desto mehr können Sie ernten.

Wo erhalte ich weitere Hilfe und Informationen?


Ich kann den kostenlosen Bericht von www.socialmediaexaminer.com mit weiteren Statistiken und Einsichten in Social Media Marketing in 2013 empfehlen.

Tauschen Sie sich mit erfahrenen Freunden und Kollegen aus. Suchen Sie nach jemand der nicht nur willens ist seine Erfahrung mit Ihnen zu teilen, sondern auch die Fähigkeit hat dies verständlich zu erklären.

Eines meiner Netzwerke, 'The Huntingdonshire Business Network', hat Mitglieder die hilfreich und informiert sind über soziale Medien bei unseren Treffen. (Leider bedeutet dies für Sie eine Reise nach Cambridge!)

Halten sie auch Ausschau nach kostenlosen oder günstigen Kursen die Ihnen eine gute Einleitung in soziale Medien geben können. Ist der Lehrer gut, fantastisch! Dann lernen Sie direkt von Ihm. Wenn nicht, dann wenden Sie sich an ihre Klassenkameraden - somit gründen sie wenigstens eine Selbsthilfegruppe!

Wenn Sie Hilfe in Großbritannien brauchen, kann ich Ihnen natürlich behilflich sein.

Viel Glück mit ihren Social Media Marketing Abenteuer. Ich würde mich über Ihr Feedback freuen!

Tuesday, 4 March 2014

Wenn es um Geld geht, gibt es noch Landesgrenzen

Keine Grenzen innerhalb der EU? Anscheinend doch wenn es um Geld geht. Wir hatten eine rege Diskussion darüber in der Gruppe "Anglo-German Business Network", auf dem sozialen Geschäftsnetzwerk LinkedIn.

Im Prinzip hat sich Europa auf die SEPA Regelung eingestellt, um finanzielle Handlungen zwischen den Mitglieder Staaten zu erleichtern. Die Kosten einer Geldüberweisung zwischen Länder sollten nicht die Kosten innerhalb eines Landes überschreiten.

Ja, alles schön und gut solange es innerhalb der Eurozone ist. Bei den britischen Banken ist das etwas anders. Man muss nämlich mit großer Mühe Pfund in Euro umtauschen und umgekehrt. Dies ist offensichtlich eine schwierige Tat die extra Gebühren verlangt.

Für diejenigen von uns die über die Landesgrenzen zwischen GB und der Eurozone Rechnungen verschicken ist es etwas unverständlich. Was bei uns per Knopfdruck als einfache Umrechnung geht, scheint manchen Banken Kopfschmerzen zu bereiten. Ein Teilnehmer an der Diskussion wurde sogar gebeten ein Extrakonto mit monatlichen Gebühren aufzustellen PLUS Bearbeitungsgebühren für jede Auslandsüberweisung, einfach nur um seine Europa Zahlungen zu bearbeiten. Einfach unverschämt!

Als Geschäftsleute, ob in Deutschland oder in Großbritannien, sollten wir aber versuchen es so einfach wie möglich für unsere Kunden zu machen, damit sie wenigstens nicht schikaniert werden.

Mein Ratschlag ist, die Rechnung in der Landeswährung des Kunden auszustellen. Da entstehen möglicherweise Bank Handlungskosten beim Wechsel zur eigenen Währung. Die würde ich automatisch im Kostenvoranschlag einbauen. Nicht die beste Lösung für uns aber hoffentlich gibt es zufriedene Kunden.

Wenn es schon einen regen Handel gibt, da lohnt es sich auch ein örtliches Konto im Kundenland aufzustellen um dort die Rechnungen einzahlen zu lassen.

O.K., höre ich schon die Stimmen. Jetzt noch die nächste Frage. Was passiert denn mit Mehrwertsteuer? Das ist wohl Thema für einen späteren Bericht.

Interesse an GB? Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen.

Chris Thomas, Milton Contact Ltd
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