Rhabarber Hautzellen |
Liebe/Lieber ....
Ich habe ursprünglich Biologie studiert. Ich liebe einfach die Wissenschaften und besonders das Leben im größeren Umfeld. Am Anfang erschien es als Student als einer der weniger optimalen Lösungen da das Fach so breit ist dass wir ein volles Pensum an Vorlesungen und Praktika hatten. Die Künstler hatten viel mehr Freizeit!
Biologie:
Schau dir die möglichen Studiengänge an um zu sehen welche dir erstmals eine breite Einleitung geben, damit du später entscheiden kannst in welche Richtung innerhalb der Biologie du gehen möchtest (Zoologie, Botanik, Mikrobiologie, Ökologie usw.). Schau schon ein bisschen in die Zukunft um nach mögliche Ziele wie die Arbeit im eigenen Land oder unter Wasser in der schönen warmen Südsee oder sogar an einer Polarstation anzustreben. Es wird ja auch viel im Labor gearbeitet und da muss man dann darauf einstellen - möchte man mit Tieren arbeiten oder vielleicht mit Projekten die später medizinische Vorteile haben könnten. Für viele, und ich gehörte auch dazu, scheinen Pflanzen anfangs eher langweilig zu sein - an einer Stelle gebunden, allgemein grün, vielleicht ein paar schöne Blumen! Aber man lernt bald, dass die menschliche Ernährung von der genetischen Vielfalt der Pflanzen total abhängig ist; dass eben weil Pflanzen meist statisch sind, sie auch die ausgefeilschten Chemiker der Biologie sind; und dass die große Vielfalt, von der kleinsten Alge bis zum riesigen Überlebenden Kauri Bäumen aus der Dinosaurierzeit, reicht.Biotechnologie:
Ich hatte das wahre Glück in einer Zeit zu arbeiten wo die Biotechnologie zu Blüte kam. Sie ist nun einer der wichtigsten und schnell wachsenden wissenschaftlichen Bereiche. Die möglichen Zukunftschancen und Bereiche in denen man arbeiten kann sind enorm; von Medizin zur Agrarwirtschaft, von Evolution bis hin zu Brauerei. Im Gegensatz zu vielen biologischen Fächern ist man ein Schritt entfernt vom Lebewesen (außer Bakterien, Viren, Pilzen und höhere Zellkulturen). In den meisten Fällen sind die ersten Schritte die Herstellung von höchstens 1 ml klar durchsichtige Flüssigkeiten, die entweder DNA, ein wichtiges Protein, oder Produkt enthalten. Einige Projekte and denen ich gearbeitet habe waren:- Resistenzen gegen Pflanzenviren zu entwickeln
- Nach Lösungen für eine mehr als 100-jährige Epidemie der Kartoffelnematoden zu suchen
- Ich war an Projekten beteiligt wo man aus kleinen pflanzlichen Proben Tausende von neuen Pflanzen erzeugen konnte
- Unsere Firma war auch an der Erkennung von wichtigen Merkmalen in Laubbäumen und Eukalyptus tätig und konnte mittels Gentests den Ursprung eines Baumes in einer Eukalyptusplantage in Spanien zurück zum ursprünglichen natürlichen Wald in Australien herausfinden
Biologie/Biotechnologie als Karriere:
Karrieremäßig ist eine Ausbildung in einer der Wissenschaften immer vom Vorteil. Im technischen Bereich gibt es die dauerhaftesten Stellen. Wenn man den Weg zur Forschung antritt besteht die Anstellung oft anfangs von ein bis dreijährigen Projekten, die von Fördergeldern finanziert werden. Wenn man gut ist geht es weiter, aber oft dann in Projektleitung und weg von der praktischen Seite. Wenige schaffen es zu Dozenten oder Professoren. Rund 85 % Leute springen von der Forschungsschiene ab. Aber viele finden das ihre Ausbildung sie sehr gut für andere Stellen vorbereitet.Egal wofür du dich entscheidest, das wichtigste ist das man Spaß daran hat Fragen zu stellen, Sachen infrage zu stellen, am herauszufinden von neuem Wissen - und das man einfach den Spaß an der Arbeit im Labor oder im freien Felde hat.
Mit einem kleinen Vorsprung von 35 Jahren, kann ich dir zurückblickend noch dazu sagen: mach was dir Spaß macht! Und wenn es sich anders herausstellt als du gedacht hast, es gibt immer eine Chance einen neuen Weg und ein neues Abenteuer einzuschlagen.
Alles beginnt mit einem ersten Schritt.
Dieser Artikel stammt aus einem Brief den in an jemanden schrieb die Interesse an ein Biologie oder Biotechnologie Studium hatte.
Chris war über 20 Jahre in der Pflanzenforschung tätig, zuletzt bei einer Biotechfirma in Cambridge, bis ihn die immergegenwärtige Gefahr der Freilegung von Stellen am Ende erwischte. Nun ist er Verleger für kleine Autoren. Er hat immer noch spass an den Wissenschaften! Er Fotografiert gerne durch das Mikroskop und stellt auch seine Bilder beim jährlichen Cambridge Open Studios aus. Als Brite kämpft er gutgelaunt mit der deutschen Rechtschreibung.